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19.09.2003 Kategorie: Pressestelle

Die Gemeinschaft stärken

Kirchenamtspräsident von Vietinghoff kritisiert traditionelle Aufgabenteilung

Wolfenbüttel / Hannover. Der Protestantismus in Deutschland muss in seinen Strukturen dem theologischen Fortschritt entsprechen. Das hat der Präsident des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dr. Eckhart von Vietinghoff, am Freitagabend vor der Synode der Landeskirche Braunschweig in Wolfenbüttel gefordert: "Wir sind gehalten, alles strukturell gemeinsam zu machen, was uns theologisch möglich ist." Dr. Eckhart von Vietinghoff. Vietinghoff kritisierte zugleich die Aufgabenteilung zwischen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Es sei nicht plausibel, dass die EKD für  die politische Diakonie, die VELKD dagegen für die theologische Grundsatzarbeit zuständig sei.   Dies habe zur strukturellen Schwächung des Protestantismus beigetragen und müsse im Zuge des aktuellen kirchlichen Reformprozesses überwunden werden.
Angesichts der "dramatischen kirchen- und geistesgeschichtlichen Veränderungen" unserer Zeit gehe es darum, die evangelische Gemeinschaft in Deutschland zu stärken, Kräfte zu bündeln und durch organisatorische Optimierungen die theologische Arbeit zu verbessern.
Der "Außendienst" der Kirche sei entscheidend, betonte Vietinghoff. Deshalb müsse die evangelische Kirche übersichtlicher und transparenter werden. Nur so erlange sie auch ein profiliertes Bild in der Öffentlichkeit und gewähre eine bessere Mitwirkung von Ehrenamtlichen. Die Institution sei lediglich Mittel zum Zweck der Verkündigung des Evangeliums und dürfe nicht zum Selbstzweck werden.
Vietinghoff unterstrich, dass die bekenntnisgeprägten Landeskirchen die zentralen kirchlichen Einheiten in Deutschland bleiben. Angesichts der Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft aller evangelischen Landeskirchen dürfe die VELKD aber nicht mehr neben der EKD bestehen, sondern müsse in diese integriert werden. Künftig sollte es nur noch ein Kirchenamt für alle geben. Gleichwohl könne die VELKD ihre eigenständige Willensbildung behalten.
Der Kirchenamtspräsident wies darauf hin, dass der Ad-hoc-Ausschuss der EKD zur Strukturreform im Dezember dieses Jahres seinen Abschlussbericht vorlegen werde. Dieser sollte im ersten Halbjahr 2004 öffentlich diskutiert werden, um danach in ein Gesetzgebungsverfahren zu münden, in dem die Grundordnung der EKD und die Verfassung der VELKD geändert werden. mic

Glückwünsche und Blumen zum Geburtstag für Synodenpräsident Gerhard Eckels (r.).