Braunschweig. 16 Jahre lang leitete er als Oberlandeskirchenrat die Theologische Abteilung im Landeskirchenamt der Landeskirche Braunschweig: Jetzt ist Peter Kollmar in den Ruhestand gegangen. Am Freitag, 25. Februar, wurde er in der St. Ulrici-Brüdern-Kirche in Braunschweig im Rahmen eines besonderen Gottesdienstes verabschiedet. Gleichzeitig wurde sein Amtsnachfolger, der Braunschweiger Propst Thomas Hofer, als Oberlandeskirchenrat eingeführt.
Peter Kollmar war während seiner Dienstzeit in der braunschweigischen Landeskirche Ständiger Vertreter des Landesbischofs sowie als Abteilungsleiter unter anderem für die Ausbildung der Vikarinnen und Vikare, theologische Grundsatzfragen sowie die Arbeitsfelder Diakonie, Mission und Ökumene zuständig. Dabei pflegte er vor allem die Kontakte zu den offiziellen Partnerkirchen der Landeskirche in Japan, Indien, Namibia, England und Tschechien. Besonders wichtig war ihm nicht zuletzt die Entwicklung des Theologischen Zentrums der Landeskirche sowie die Förderung der Predigtkultur im Atelier Sprache.
Darüber hinaus war er in vielen Gremien der Kirche tätig: im Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (LWB) ebenso wie im Verwaltungsrat des Diakonischen Werkes der Landeskirche Braunschweig. Seit 1999 war er Vorsitzender des Konföderierten Prüfungsamtes für die theologischen Examina in Niedersachsen. Außerdem nahm er ein Mandat im Geschäftsführenden Ausschuss des Evangelisch-lutherischen Missionswerkes in Niedersachsen sowie im Verwaltungsrat der Evangelischen Stiftung Neuerkerode wahr.
Im Rahmen seiner theologischen Arbeit galt sein Augenmerk insbesondere dem Verhältnis von Kirche und Kunst. So zählt zu seinen Publikationen ein Bildband, den er zusammen mit Gerd Winner zu dessen Kreuzweg Christi in der Maria Magdalena Kapelle im Landeskirchenamt Wolfenbüttel herausgegeben hat.
Aber auch Fragen der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik gehörten zu Kollmars Schwerpunkten. Während seiner Zeit als Pressesprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) von 1988 bis 1995 war er unter anderem Geschäftsführer der EKD-Denkschrift „Chancen und Herausforderungen der Mediengesellschaft". Von 1984 bis 1988 leitete er die Pressestelle der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Zuvor war er in verschiedenen Funktionen als Pfarrer in der hannoverschen Landeskirche tätig.
Als Gäste der Verabschiedung waren unter anderem der ehemalige Ratsvorsitzende der EKD und frühere hannoversche Landesbischof Professor Dr. Eduard Lohse sowie der ehemalige braunschweigische Landesbischof Professor Dr. Gerhard Müller anwesend.