Wolfenbüttel. Die braunschweigische Landessynode hat sich erneut für einen Ausstieg aus der Kernenergie ausgesprochen. Die Kernenergie sei kein verantwortlicher Beitrag zum Klimaschutz und behindere den notwendigen Umbau der Energieversorgung, heißt es in einem neuen Votum der Kammer für Umweltfragen. In dem Votum, das sich die Synode bei ihrer jüngsten Tagung am 6. März in Wolfenbüttel zueigen gemacht hat, wird die Landeskirche aufgefordert, mit Blick auf das Atommüllendlager Asse II weiter moderierend tätig zu sein und klar Stellung zu beziehen.
Zu den Leitlinien des kirchlichen Engagements zählt die Synode den Einsatz für die Beendigung der Kernenergienutzung zum Zwecke der Energieerzeugung bis 2020/2022, wie es im Atomausstiegsgesetz von 2002 vorgesehen sei. Bei der Schließung des Schachtes Asse II müsse gegenüber der Bevölkerung größtmögliche Transparenz und Offenheit in der Entscheidungsfindung und im Handeln gewährleistet sein. Außerdem müssten ethische Gesichtspunkte im Umgang mit der Nutzung und den Folgen der Kernenergie zum Maßstab wissenschaftlichen und technischen Handelns gemacht werden.
Das Landeskirchenamt ist gebeten worden, das Votum mit geeigneten begleitenden Maßnahmen zu versehen und die Umsetzung der Vorschläge zu unterstützen. Neben dem Thema Kernenergie behandelt es viele weitere Themen und gibt Anregungen, wie die Kirche dazu beitragen kann, der ökologischen Krise und dem Klimawandeln zu begegnen.
So könnten zum Beispiel Kirchengemeinden „Energiepartnerschaften" mit Gemeinden in Entwicklungsländern eingehen. Je nach geografischen Gegebenheiten in der Partnergemeinde könne die hiesige Gemeinde zum Beispiel für die Anschaffung von Solarlampen oder Solarstromanlagen in der Partnergemeinde sorgen.
Außerdem lehnt das Votum der Umweltkammer den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen ab. Die Eigentümer kirchlichen Pachtlandes sollten darauf achten, dass Landwirte nach „guter fachlicher Praxis" arbeiten, heißt es. Die Düngung von Pflanzen dürfe nur sehr sorgfältig und verantwortungsbewusst und erst nach guter Beratung vorgenommen werden.
Dr. Ekkehard Schulz (Wolfsburg), Vorsitzender der Umweltkammer, forderte alle Entscheidungsträger innerhalb der Landeskirche auf, stärker als bisher die kirchliche Umweltarbeit in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu tragen.