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18.11.2005 Kategorie: Pressestelle

Kirche braucht mehr Flexibilität

Finanzreferent prognostiziert weitere Einbrüche bei Kirchensteuer

Goslar (epd). Der Vorsitzende des Finanzausschusses Dietrich Fürst hat für die braunschweigische Landeskirche größere Einheiten und flexiblere Strukturen gefordert. Bei der Einbringung des Haushaltsplanes 2006 am Freitag in Goslar appellierte der ehemalige Banker an die Mitglieder der Landessynode, nicht nur die eigene Kirchengemeinde oder Propstei im Blick zu haben und rechtzeitig die nötigen Veränderungen einzuleiten. Fürst kritisierte, dass sich die Landeskirche noch immer 13 Propsteien leiste. Er begrüßte die Pläne, die Spitze des Landeskirchenamtes auf zwei statt bisher vier Oberlandeskirchenratsstellen zu konzentrieren. Entsprechende Überlegungen hatte am Vorabend Landesbischof Friedrich Weber vorgestellt. Er stieß damit bei einigen Synodalen vor allem auf verfassungsrechtliche Bedenken, weil die Stellen in der Kirchenverfassung vorgesehen sind. Eine Ersparnis von bis zu 30 Prozent erwartet Fürst von der Zusammenlegung der vier regionalen Verwaltungsstellen in Helmstedt, Braunschweig, Salzgitter und Goslar. Erfreut äußerte sich der Finanzausschussvorsitzende darüber, dass es gelungen sei, im neuen Haushalt die Zuwendungen an das Diakonische Werk und an die Evangelische Frauenhilfe um 20 Prozent zu kürzen. Für die Tagungsstätte der Landeskirche, das "Haus Hessenkopf" in Goslar, kündigte Fürst für Mai 2006 die Vorlage eines Konzeptes an. Der Finanzreferent der Landeskirche, Oberlandeskirchenrat Robert Fischer, sagte, den Kürzungen bei der Diakonie und der Frauenhilfe werden viele Bereiche folgen müssen. Manche Arbeitsfelder werde die Kirche ganz aufgeben müssen. Laut Fischer kann die Landeskirche im Jahr 2010 nur noch mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von allenfalls 48 Millionen Euro rechnen. Das bedeute gegenüber dem Jahr 2003 einen Rückgang um 17,7 Millionen Euro. Der Haushalt 2006 hat nach Angaben Fischers ein Volumen von 86,8 Millionen Euro. Um ihn auszugleichen, müssten 17 Millionen Euro aus der Personalkostenrücklage genommen werden.

Dietrich Fürst

Oberlandeskirchenrat Dr. Robert Fischer