Braunschweig. Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat den Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl gedankt. Die städtische Demokratie lebe davon, dass sich Menschen als Ratsmitglieder zur Verfügung stellen, sagte er am Sonntag, 3. September, bei der Einführung von Pfarrer Thomas Hofer als Propst in Braunschweig. Weber wünschte den Politikern die Kraft, den Sieg als Dienst anzunehmen und die Niederlage nicht als Demontage zu sehen.
Darüber hinaus betonte er den engen Zusammenhang von Stadt und Kirche in Braunschweig. In der Gründungsurkunde der St. Magni-Kirche von 1031 sei die erste urkundliche Erwähnung Braunschweigs enthalten. So hätten die Kirchen bis heute einen hohen Symbolwert für die Stadt. Den neuen Propst bat er mitzuhelfen, dass die Kirche dem Leben dient und dass die einzelnen Menschen über Strukturdebatten nicht vergessen werden.
Thomas Hofer plädierte in seiner Predigt für eine Kirche, die sich allen Sympathisanten öffnet und die nicht nur Insidern offen steht. Nur so könne sie eine erkennbare Alternative zu den säkularen Sinnanbietern wie etwa Kino oder Fußball sein. Als Kern der biblischen Botschaft bezeichnete er die Aussage, dass der Mensch seinen Wert und seine Würde unabhängig von dem erhalte, was er leisten kann. Wer Gott vertraue, könne sich von der Angst verabschieden, so Hofer.
Bei einem anschließenden Empfang im Altstadtrathaus sagte Oberbürgermeister Dr. Gerd Hoffmann, die evangelische Kirche sei eine lebendige Kraft in der Stadt. Er wiederholte seine Überzeugung, dass das Braunschweiger Land auch in Zukunft eine eigene Landeskirche brauche. Als evangelischer Christ glaube er, dass die Kirche trotz der Probleme, die sie heute habe, auch in Hunderten von Jahren noch existiere. Er sicherte dem neuen Propst die Zusammenarbeit der Stadt bei den für die Menschen wichtigen Fragen zu.
Segen für den neuen Propst: Einführung in St. Martini. Foto: S. Hübner