Niedersachsen/Goslar. Die evangelischen und katholischen Bischöfe Niedersachsens haben die Landesregierung in Hannover aufgefordert, eine Härtefallkommission einzurichten. Diese solle prüfen, ob im Einzelfall humanitäre oder persönliche Gründe gegen die Abschiebung von Flüchtlingen sprechen. Die diesbezügliche Situation in Niedersachsen sei nicht zufriedenstellend, sagten die Bischöfe bei einer gemeinsamen Tagung am 2. und 3. März in Goslar. Außerdem forderten sie einen Abschiebestopp für langjährig geduldete Flüchtlingsfamilien. Dieser würde es ermöglichen, die Ergebnisse einer Untersuchung der Innenminister zur Praxis der Abschiebeverfahren abzuwarten.
Außerdem gehen die niedersächsischen Bischöfe davon aus, dass der Deutsche Evangelische Kirchentag 2009 in Bremen wie geplant stattfinden kann. Der Bremer Innensenator Thomas Röwekamp (CDU) hatte in den vergangenen Tagen angeregt, das Christentreffen aus finanziellen Erwägungen abzusagen. Darüber hinaus stellten die Bischöfe Überlegungen an, wie kirchliche Gebäude von evangelischen und katholischen Gemeinden künftig gemeinsam genutzt werden könnten.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens in Goslar waren Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann (Hannover), Landesbischof Jürgen Johannesdotter (Bückeburg), Bischof Peter Krug (Oldenburg), Kirchenpräsident Jann Schmidt (Leer), Pfarrer Louis-Ferdinand von Zobeltitz (Bremen), Bischof Dr. Franz-Josef Bode (Osnabrück), Bischof Norbert Trelle (Hildesheim), Weihbischof Heinrich Timmerevers (Vechta) sowie Gastgeber Landesbischof Dr. Friedrich Weber (Braunschweig).
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03.03.2006
Kategorie: Pressestelle