Braunschweig. Die neuen Gemeindeleitungen in der Landeskirche Braunschweig sind weiblicher und jünger. Bei der Kirchenvorstandswahl am Sonntag, 26. März, stieg der Frauenanteil bei den gewählten Kandidatinnen und Kandidaten von 52 (2000) auf 57 Prozent. Der Altersdurchschnitt sank von 49 (2000) auf 48 Jahre. Insgesamt wurden 2021 Personen gewählt, 1153 Frauen und 868 Männer. Mehr als 3000 hatten sich zur Wahl gestellt. Die Wahlbeteiligung lag mit mehr als 24 Prozent auf demselben Niveau wie bei der letzten Kirchenvorstandswahl im Jahr 2000.
Deutlich gestiegen ist die Zahl der Jungwählerinnen und Jungwähler: von 1513 (2000) auf 1825. Auch die Zahl derjenigen, die ihre Stimme per Briefwahl abgegeben haben, ist auf knapp 14 Prozent leicht gestiegen. Insgesamt gingen 85.000 Kirchenmitglieder zur Wahl, wahlberechtigt waren rund 350.000. Wiedergewählt wurden 1304 Personen, das entspricht rund 65 Prozent.
Landesbischof Dr. Friedrich Weber zeigte sich am Montag, 27. März, erfreut über die vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung. Vor allem die gestiegene Zahl der Erstwählerinnen und Erstwähler unter 18 Jahren sei ermutigend. Hier verzeichne die Kirche einen gegenläufigen Trend zur allgemeinen demographischen Entwicklung im Braunschweiger Land. Weber dankte allen Wählerinnen und Wählern, Kandidatinnen und Kandidaten: "Sie haben Verantwortung für unsere Kirche übernommen." Gleichzeitig gratulierte der Landesbischof allen Gewählten und wünschte ihnen Gottes Segen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit in schwierigen Zeiten.
Mit mehr als 37 Prozent verzeichnet die Propstei Bad Gandersheim die höchste Wahlbeteiligung innerhalb der Landeskirche. Die Propstei Braunschweig ist mit rund 14 Prozent das Schlusslicht. Sechs Propsteien konnten ihre Wahlbeteiligung leicht steigern: Bad Harzburg 26,85 Prozent (2000: 25,41), Goslar 25,14 Prozent (2000: 24,50), Helmstedt 22,76 Prozent (2000: 22,66), Seesen 28,56 Prozent (2000: 28,19), Vechelde 30,85 (2000: 30,35) und Vorsfelde 25,98 Prozent (2000: 25,19).
Die höchste Wahlbeteiligung bei den Kirchengemeinden verzeichnet Seinstedt (Propstei Schöppenstedt) mit 77,2 Prozent, gefolgt von den Kirchengemeinden Westerlinde (Propstei Salzgitter-Lebenstedt) mit 75,51 Prozent und Lössewitz (Propstei Vorsfelde) mit 72,34 Prozent. Mit der Wahl erhalten die rund 400 Gemeinden der Landeskirche Braunschweig neue Leitungsgremien. Beginn der Amtszeit ist der 1. Juni.