Wolfenbüttel. Mit einer Ausstellung feiert das Landeskirchenamt Wolfenbüttel 100-jähriges Bestehen. Kuratiert wurde die Ausstellung von Landeskirchenarchivrätin Birgit Hoffmann in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden des Landeskirchlichen Archivs. Auf zehn Roll-Ups sind die wichtigsten Punkte der Geschichte der obersten Dienstbehörde der Landeskirche Braunschweig zu entdecken. Die Besichtigung der Ausstellung im Foyer des Landeskirchenamtes Wolfenbüttel (Dietrich-Bonhoeffer-Str. 1, 38300 Wolfenbüttel) ist während der Bürozeiten montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 12 Uhr ohne Voranmeldung möglich.
Zum 1. September 1923 nahm das Landeskirchenamt als Nachfolger des ehemaligen Herzoglichen Konsistoriums seinen Dienstbetrieb auf. Durch die Abdankung Herzog Ernst Augusts am 8. November 1918 und dem Ende des landesherrlichen Kirchenregiments wurde die Trennung von Staat und Kirche vollzogen. Mit der neuen Verfassung wurde auch das kontrovers diskutierte Amt eines Landesbischofs in Braunschweig begründet. Als erster Landesbischof der Landeskirche Braunschweig wurde Pfarrer Alexander Bernewitz am 16. September 1923 in sein Amt eingeführt. Er blieb bis 1933 im Amt.
Zu den großen Reformthemen der evangelischen Kirchen gehörte unter anderem die Einführung der Frauenordination. Aus Protest gegen den Beschluss der Landessynode 1968, die Frauenordination einzuführen, trat Oberlandeskirchenrat Max Wedemeyer von seinem Amt zurück. Ungeachtet der heftigen Wiederstände wurden am 4. April 1968 die ersten sechs Pfarrerinnen der Landeskirche in St. Katharinen in Braunschweig ordiniert.