Hannover/Braunschweig (epd). Der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Friedrich Weber, hat der Opfer des Erdbebens in Japan gedacht. "Uns erfüllt ein tiefes Erschrecken angesichts der Naturkatastrophe und ihrer zerstörerischen Folgen", sagte der Braunschweiger Landesbischof am 12. März vor der in Hannover tagenden Synode der fünf evangelischen Kirchen: "Wir sehen, wie gefährdet alles ist, was wir Menschen tun." Die Kirchen würden die Sorgen, die Ängste und die tiefe Verunsicherung der Menschen in Japan in ihren Gottesdiensten in Gebeten und Fürbitten aufnehmen.
Eine mögliche nukleare Katastrophe als Folge des Erdbebens stärke auch in Niedersachsen die Sensibilität für den Umgang mit der Atomkraft im Blick auf Gorleben und die Asse. Er habe mit Schrecken wahrgenommen, wie sich eine Spalte im Globus geöffnet habe und sich alles, was bisher als sichere Zukunftsvision in dem hoch technisierten Land galt, ins Gegenteil verkehrt habe, sagte Weber. Er erinnerte an die starken persönlichen und auch wirtschaftlichen Beziehungsgeflechte zwischen Niedersachsen und Japan und nannte als Beispiel die Aktivitäten des Wolfsburger VW-Werkes in dem asiatischen Land.
Die Braunschweiger Landeskirche habe seit mehr als 40 Jahren eine Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Japan, sagte der Landesbischof. In den vergangenen Jahrzehnten seien immer wieder japanische Austauschpfarrer in der Landeskirche zu Gast gewesen. In einer E-Mail an die japanische Kirchenleitung hat Weber nach eigenen Worten die Hilfe der Braunschweiger angeboten und geschrieben: "Wir trauern mit Ihnen und mit Ihrer Kirche und hoffen und beten, dass Sie und die Ihren in dem Unheil bewahrt geblieben sind." Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Japan hat rund 20.000 Mitglieder.