Goslar. Erbarmen und Recht gehören zusammen. Das sagte Landesbischof Dr. Friedrich vor der braunschweigischen Landessynode am Freitag, 19. Mai, in Goslar. Deswegen sollte in Deutschland integrierten Flüchtlingen ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht gewährt werden. Weber dankte allen, die sich für die Einrichtung einer Härtefallkommission eingesetzt haben. Es gehöre zur christlichen Überzeugung, dass die Gnade im Recht ihren Ort hat. Nur so entstehe Gerechtigkeit. Auch schlechter gestellte Mitmenschen müssten an den sozialen, ökonomischen und rechtlichen Lebensverhältnissen teilnehmen können, forderte der Bischof bei der Einbringung des neuen Lageberichts zur Zukunft der Landeskirche.
Außerdem wies der Landesbischof darauf hin, dass Christen um der geschlagenen und gedemütigten Menschen willen Tabus brechen müssen. Dazu gehöre zum Beispiel, der Gewalt gegen Frauen und Kinder entgegen zu treten. Er würdigte das Engagement von kirchlichen Gruppen zum Thema Zwangsprostitution im Zusammenhang mit der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft. Menschen dürften nicht zur Ware degradiert werden.
Weber bezeichnete die jüngst erfolgten Kirchenvorstandswahlen als „außergewöhnlich erfreulich“. Die Wahlbeteiligung von mehr als 24 Prozent sei gut gewesen. Gleichzeitig räumte er ein, dass einige Gemeinden Schwierigkeiten hatten, ausreichend Kandidaten zu finden. Dies rechtfertige allerdings keine Einheitswahllisten. Die Diskussion über Probleme dürfe aber auch nicht dazu führen, dass einzelne Gemeinden und insbesondere Ehrenamtliche öffentlich in Misskredit gebracht werden.
Aus dem neuen Lage- und Tätigkeitsbericht gehe nicht zuletzt hervor, dass in allen Bereichen der Landeskirche Menschen dabei seien, sich auf die geänderten Außenbedingungen einzustellen. Die Kirche resigniere nicht und stelle sich weiter ihrer Mitverantwortung für die politische und soziale Kultur in unserem Land, so der Landesbischof.
Einbringung im Wortlaut
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19.05.2006
Kategorie: Pressestelle