Goslar. Die Vorsitzende der Kammer für Gleichstellungsfragen, Sybille Mattfeld-Kloth, hat den Wahlaufsatz für die Wahl zur Nachfolge von Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar kritisiert. Zwar stünden mit den beiden Kandidaten Propst Hofer und Pfarrer Welge zwei „hervorragende Bewerber" zur Verfügung. Trotzdem stimme die Tatsache bedenklich, dass sich „zum wiederholten Mal" um eine Stelle im Kollegium keine Frau bewirbt, sagte sie vor der Landessynode am 29. Mai in Goslar.
Bereits bei der Nachfolge von Oberlandeskirchenrat Fischer sei in der Ausschreibung nicht ausdrücklich um Bewerberinnen gebeten worden. Damals sei ihr mitgeteilt worden, der Ältesten- und Nominierungsausschuss habe einen solchen Hinweis nicht für nötig gehalten. Nun habe sie sich erneut an den Ausschuss gewandt und nachgefragt, wieso keine Kandidatin für die anstehende Wahl zur Verfügung stehe. Eine Antwort stehe noch aus.
Mattfeld-Kloth forderte außerdem, die Gleichstellungsarbeit in der Landeskirche wieder hauptamtlich zu organisieren. Die derzeitige Regelung, diese Arbeit nur noch ehrenamtlich vorzunehmen, halte sie für kühn, „ich möchte fast sagen, für tollkühn". Auch Synoden könnten irren, sagte sie. Deshalb müsse eine Revision des damaligen Beschlusses nicht ehrenrührig sein. Denkbar wäre, die Aufgabe einer Gleichstellungsbeauftragten mit dem Arbeitsfeld „Demografie" zu erweitern.