Goslar. Eine gemeinsame Projektgruppe von Kirchenregierung und Landeskirchenamt mit dem Namen „2012" stellt derzeit alle Tätigkeitsfelder der Landeskirche auf den Prüfstand. Es müsse überdacht werden, ob vieles bisher Übliche, das Gewohnte und Liebgewonnene oder vielleicht auch nur die besonderen Steckenpferde einzelner auch künftig beibehalten werden können, sagte Wolf-Dieter Kleinschmidt (Bad Harzburg) bei der jüngsten Tagung der Landessynode in Goslar. Kleinschmidt ist zusammen mit Propst Thomas Hofer (Braunschweig) für die Kirchenregierung Mitglied der Projektgruppe. Das Landeskirchenamt ist durch die Oberlandeskirchenräte Peter Kollmar und Dr. Jörg Mayer vertreten.
Kleinschmidt räumte ein, das die Initiative der Projektgruppe zu Beunruhigungen im Landeskirchenamt und auch allgemein in der Landeskirche geführt habe. Er betonte indessen, Unruhe könne „heilsam und zukunftsfördernd" sein. Die Projektgruppe wisse, dass sie nicht alle bei jeder Entscheidung mitnehmen könne, aber man wolle kein Klima von Verdächtigungen und Missgunst. Kleinschmidt bat um Vertrauen: „Begegnen Sie uns bitte nicht mit Misstrauen: wir sitzen doch alle gemeinsam im selben Boot. Tragen Sie auch mit Ihren Ideen dazu bei, Zukunft zu sichern."
Er kündigte an, die nächste Tagung der Landessynode im November werde als „Prioritäten-Synode" genutzt, um dann auf der Basis eines Konzeptes der Projektgruppe die konkrete Zukunftssicherung für die Landeskirche zu beschreiben. Dabei werde es auch um ein Finanzausgleichsgesetz gehen, welches das bisherige Kirchensteuerverteilungsgesetz ablösen müsse. Wegleitend sei die Erkenntnis, dass die Landeskirche nicht mehr ausgeben dürfe als sie einnehme.