Braunschweig/ Wolfenbüttel. Der ehemalige Braunschweiger Pfarrer Johann Arndt (1555-1621) steht im Mittelpunkt einer gemeinsamen Tagung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel (HAB), der Landeskirche Braunschweig sowie der Historischen Kommission zur Erforschung des Pietismus. Von Montag, 10. Oktober, bis Mittwoch, 12. Oktober, diskutieren Wissenschaftler aus ganz Deutschland in der Herzog August Bibliothek insbesondere den Einfluss der "Vier Bücher von wahrem Christentum", die Arndt von 1605 bis 1610 veröffentlichte. Sie waren weit verbreitet, wurden in viele Sprachen übersetzt und begründeten Arndts Ruf als Wegbereiter des Pietismus.
Die Tagung beginnt am 10. Oktober mit einem öffentlichen Vortrag von Professor Dr. Hans Schneider (Marburg) zum Thema "Der Braunschweiger Pfarrer Johann Arndt. Sein Leben vor dem Hintergrund der deutschen Kirchengeschichte" um 20:15 Uhr in der St. Martini-Kirche in Braunschweig. Unter den zahlreichen Fachgelehrten sind auch der Kirchenhistoriker Martin Brecht (Münster) und der Pietismusforscher Johannes Wallmann (Berlin). Brecht untersucht am 12. Oktober die Arndt-Rezeption im Luthertum, Wallmann ebenfalls am 12. Oktober den Einfluss Arndts auf Philip Jacob Spener.
Zur Tagung erscheint außerdem eine Edition der Erstausgabe des ersten Buches der "Vier Bücher von wahrem Christentum", das weltweit nur in einem einzigen Exemplar nachgewiesen und in der HAB überliefert ist. Die Präsentation erfolgt am Dienstag, 11. Oktober, um 17 Uhr im Bibelsaal der Herzog August Bibliothek im Beisein ihres Direktors, Professor Dr. Helwig Schmidt-Glintzer. Hier finden auch alle anderen Vorträge statt. Ebenfalls am 11. Oktober werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer um 19:30 Uhr von Landesbischof Dr. Friedrich Weber auf dem Kirchencampus in Wolfenbüttel empfangen.
Anlass der Tagung ist das 450. Geburtsjahr Johann Arndts sowie das Erscheinen des ersten Buches der "Vier Bücher von wahrem Christentum" vor 400 Jahren. mic
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05.10.2005
Kategorie: Pressestelle