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31.01.2006 Kategorie: Pressestelle

Islam-Unterricht ist geboten

Landesbischof Dr. Weber bei Tagung der niedersächsischen Landesregierung

Berlin/Braunschweig. Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat sich für einen islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen ausgesprochen. Bei einem internationalen Symposium der niedersächsischen Landesregierung in Berlin bezeichnete er am Montag, 30. Januar, den Islam-Unterricht als "zulässig und geboten". Nötig seien jedoch Übergangslösungen, da der Islam die gesetzlichen Voraussetzungen für ein ordentliches Lehrfach noch nicht erfülle.

Weber wies darauf hin, dass der Religionsunterricht laut Grundgesetz "in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften" erteilt werden müsse. Ein für die Gemeinschaft der Muslime sprechender Partner sei aber für den Staat derzeit nicht erkennbar. Als Übergangslösung schlug er einen "religionsbezogenen" Unterricht ohne Pflichtcharakter vor.

Darüber hinaus mahnte der Landesbischof die Klärung verschiedener inhaltlicher Fragen an. Etwa mit Blick auf die Scharia und die Bedeutung des "Heiligen Krieges", das Geschlechterverhältnis, oder auch die Religionsfreiheit. Muslimische Deutsche seien zu fragen, ob sie das Grundgesetz auch dann achten würden, wenn sie die Mehrheit wären, so Weber. Der Religionsunterricht solle zur Entwicklung eines Islam für die europäische Gesellschaft beitragen. Die Unterrichtssprache müsse deutsch sein.