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19.11.2010 Kategorie: Pressestelle

Zuschusskürzungen gerechtfertigt

Landessynode diskutiert Sparkonzept, um strukturelles Defizit abzubauen

Goslar (epd). Die braunschweigische Landeskirche bereitet einschneidende Sparmaßnahmen vor. Der für Finanzen zuständige Oberlandeskirchenrat Jörg Mayer beklagte am 19. November vor der Landessynode in Goslar ein "strukturelles Defizit". Der Haushalt lasse sich nur noch durch Entnahmen aus den Rücklagen ausgleichen. Das Sparkonzept sieht unter anderem einen Abbau von Pfarrstellen und Kürzungen der Zuschüsse für die Frauenhilfe und das Diakonische Werk vor. Seit dem Jahr 2000 werden Mayer zufolge jährlich mindestens 3,5 Millionen aus den Rücklagen entnommen.

Der neu gewählte theologische Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer sagte, es gehe dabei auch um den Erhalt der Selbstständigkeit der Landeskirche. In einem ersten Beschluss stellte die Synode fest, dass die Landeskirche in der Fläche präsent bleiben müsse. Zur Aus- und Fortbildung brauche sie ein theologisches Zentrum.

Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar hatte zuvor in einer Pressekonferenz die geplante Halbierung der Zuschüsse für das Diakonische Werk auf eine Million Euro gerechtfertigt. Er wies unter anderem darauf hin, dass die Diakonie in Niedersachsen auf dem Weg zu einem gemeinsamen Diakonischen Werk aller Landeskirchen sei. Die braunschweigische Arbeit rücke näher an die Propsteien und Kirchengemeinden.

Landesbischof Weber sagte, dass die vorgeschlagene Reduzierung von 220 auf 170 Gemeindepfarrstellen dem Rückgang der Einwohnerzahlen und der Kirchenmitglieder entspreche. Danach werde in Braunschweig im Durchschnitt ein Pfarrer für knapp 2.000 Mitglieder zuständig sein. In der hannoverschen Landeskirche gelte die Zahl 2.400 bis 2.500.

Braunschweig sei eine Kirche mit geringen Austrittszahlen. Für den Verlust von jährlich 6.000 Mitgliedern sei vor allem die demografische Entwicklung verantwortlich. Derzeit hat die Landeskirche Braunschweig rund 390.000 Mitglieder. Die Streichungen bei der Frauenhilfe begründete Weber damit, dass es auch andere Formen kirchlicher Frauenarbeit gebe, die gefördert werden sollten.

 

Sorgt sich um Rücklagenentnahme: Oberlandeskirchenrat Dr. Mayer. Foto: S. Hübner

Beitrag von Evangelischer Pressedienst