Stuttgart (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) hat seine 11. Vollversammlung in Stuttgart als Erfolg bezeichnet. Man habe nicht nur die Sorgen von Christen, sondern die Bedürfnisse der ganzen Welt in den Blick genommen, erklärte der scheidende LWB-Präsident, der USamerikanische Bischof Mark S. Hanson, am Dienstag zum Abschluss der achttägigen Konferenz mit rund 400 Delegierten.
Man habe das Tagungsthema „Unser tägliches Brot gib uns heute" umfassend verstanden, betonte Hanson in der Abschluss-Pressekonferenz: „Es geht dabei nicht nur um das Essen in unserem Magen, sondern auch um Gerechtigkeit in unseren Beziehungen."
Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, nannte die Vollversammlung ein „großartiges Ereignis". Zu den Höhepunkten zählte er die Versöhnung der Lutheraner mit der Freikirche der Mennoniten, deren Vorfahren im 16. Jahrhundert blutig verfolgt worden waren. Nachdem die evangelischen Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg im „Stuttgarter Schuldbekenntnis" ihr Versagen während der NS-Zeit bekannt hätten, könne man inzwischen von einem „Geist von Stuttgart" sprechen, der für Versöhnung stehe.
Der Lutherische Weltbund verbindet 70 Millionen Christen in 79 Ländern. Wann und wo die nächste Vollversammlung stattfinden wird, steht nach Angaben von Generalsekretär Ishmael Noko noch nicht fest.