Braunschweig (epd). Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) hat dem scheidenden Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, für sein Ökumene-Engagement gedankt. "Er war - und wird es auch hoffentlich bleiben - ein verlässlicher, vertrauter und kompetenter Partner im ökumenischen Dialog", sagte der lutherische Catholica-Beauftragte, Landesbischof Friedrich Weber, am 30. Juni dem epd.
Als Nachfolger von Kasper, der seit 2001 im Amt war, hat Papst Benedikt XVI. den Basler Bischof Kurt Koch ernannt. Die Ökumene sei für Kasper nicht eine Option, sondern eine Pflicht, fügte der braunschweigische Landesbischof hinzu: "Seit 1999, als er Sekretär des Einheitsrates wurde, hat er von dieser Einsicht geleitet unter nicht immer leichten Bedingungen das theologische Gespräch und den Austausch zwischen den Kirchen aufrecht gehalten und gefördert."
Während seiner Zeit in Münster und Tübingen habe Kasper als Professor für Dogmatik in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) wichtige Impulse gesetzt und die Ökumene vorangetrieben, sagte Weber. Genauso habe er auch als Mitglied der Kommission für Glaube und Kirchenverfassung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) gehandelt. Immer wieder habe Kasper betont, dass "die Gemeinsamkeiten größer als die konfessionellen Differenzen sind".
Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands wünsche sich, dass das "ökumenische Vermächtnis" Kaspers von der Kirche offiziell rezipiert wird, sagte Weber weiter. Neben seinem umfangreichen wissenschaftlichen Werk habe er immer wieder ganz praktische, das geistliche Leben der Christen fördernde Schriften veröffentlicht, so 2007 den "Wegweiser Ökumene und Spiritualität". Mit Geduld und Freundlichkeit habe der Kardinal den ökumenischen Dialog gelebt.
Ökumenische Partner: Landesbischof Weber und Kardinal Kasper.