Braunschweig (epd). Die braunschweigische Landeskirche organisiert ihre Akademiearbeit neu und benennt sie nach dem vor 300 Jahren geborenen Bildungsreformer Abt Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709-1789). Die neue "Evangelische Akademie Abt Jerusalem" nimmt am 1. Januar 2010 ihre Tätigkeit auf, teilte Landesbischof Weber am Freitag, 20. November, bei der Verleihung des Abt Jerusalem-Preises in Braunschweig mit.
In der neuen Einrichtung, die kurz AJA (Abt-Jerusalem-Akademie) genannt wird, werden das Evangelische Klosterforum in Braunschweig und die Tagungen der Evangelischen Akademie im "Haus Hessenkopf" in Goslar zusammengeführt. Die Studienleitung liegt in den Händen von Predigerseminarsdirektor Dieter Rammler und Pfarrer Dr. Hans-Georg Babke vom Arbeitsbereich Religionspädagogik auf dem Kirchencampus in Wolfenbüttel. Den Beirat leitet Landesbischof Friedrich Weber.
Die Akademiearbeit der braunschweigischen Landeskirche begann 1946. Der Betrieb mit nur wenigen Tagungen im Jahr beschäftigte sich in der 1950er und 60er Jahren vor allem mit künstlerisch-ästhetischen Fragen. Nach einer längeren Pause wurde das Akademieleben 1987 wiederbelebt. Themen waren unter anderem die Grenzen der Gentechnik und der Medizin. Das Klosterforum im Theologischen Zentrum der Landeskirche profilierte sich mit Vortrags- und Diskussionsrunden zu Ethik und Kultur.