Braunschweig (epd). Landesbischof Friedrich Weber will angesichts sinkender Mitgliederzahlen und der Sparbeschlüsse der Landessynode die Diskussion um das "Pfarrerbild" voranbringen. In einem Schreiben zum Jahresende an alle Pfarrerinnen und Pfarrer kündigt er für nächstes Jahr regionale Studientage zu den neuen Arbeitslasten des Pfarrerberufes an.
"Das System der flächendeckenden Versorgung ist vielerorts kaum aufrecht zu erhalten", zitiert Weber Beratungsergebnisse der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Der Pfarrer werde zum Getriebenen mit einem notorisch schlechten Gewissen gegenüber denen, die unterversorgt seien. In den größeren Einheiten mit ihren Organisationszwängen werden die Spielräume geringer, befürchtet der Bischof. Durch endlose Kürzungs- und Reformdebatten seien viele Pfarrer zudem "ermüdet und frustriert".
"Unsere Kirche befindet sich nicht in einer Krise", betont Weber jedoch. Er weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die Landeskirche mancher Gebäudelast durch Verkauf entledigt habe. Kräftige Einsparungen seien bei den Verwaltungskosten erfolgt. Die Arbeit der Erzieherinnen in den Kindertagesstätten sei wirkungsvoll. Viele Ehrenamtliche identifizierten sich mit der Kirche. Die Pfarrer leisteten gute Arbeit in der Verkündigung, Seelsorge und Gemeindeleitung.