Wolfenbüttel/Salzgitter. Nach mittelalterlicher Handwerkskunst ist Anfang Oktober eine Glocke vor der St. Petrus Kirche in Salzgitter-Lichtenberg gegossen worden. Rund 500 Menschen verfolgten das Geschehen. In dieser Form geschehe es heute nur noch selten, erklärte der Glockensachverständige Sebastian Wamsiedler, der für das Projekt von der Gemeinde beauftragt worden war. Die Glocke ist für den Lichtenberger Friedhof bestimmt.
Bei Beerdigungen sind die Kirchenglocken der rund 400 Meter entfernten Kirche auf dem Friedhof nicht zu hören. Die Idee, eine Glocke für den Friedhof anzuschaffen, kam ursprünglich von Ingrid Weißer. Weißer war 2016 Mitglied des Kirchenvorstandes in der Gemeinde. Glocke und Glockenturm wurden zu 100 Prozent aus Spenden und das freiwillige Kirchgeld finanziert. Über sieben Jahre kamen so die nötigen 25.000 Euro zusammen, erläutert Hagen Rautmann, Pfarrer der Gemeinde.
An insgesamt drei Tagen hat die Glockengießerei Schmitt aus der Eifel vor der Kirche an dem Glockenguss gearbeitet. Zunächst wurde im Boden eine Gussgrube ausgehoben, in die die Glockenform vergraben wurde. Am folgenden Tag wurde das 1.150 Grad heiße Metall in die Form gegossen. Zwei Tage später konnte die 121 kg schwere Glocke mittels Bagger aus der Erde gehoben werden. Der Schlagton fis² der neuen Glocke ist auf das Geläut der Kirche St. Petrus abgestimmt.
Die Glocke wird bis zur Fertigstellung des Glockenturms auf dem Lichtenberger Friedhof neben dem Altar in der Kirche stehen. Eine Video-Reportage finden Sie auf unserem YouTube-Kanal „Evangelische Perspektiven“.