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31.10.2006 Kategorie: Pressestelle

Schwache nicht diskriminieren

Landesbischof warnt zum Reformationsfest vor dem Begriff „Unterschicht“

Braunschweig. Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat davor gewarnt, den Begriff "Unterschicht" zu verwenden. Damit würden Menschen diskriminiert, die an den Rand der Gesellschaft geraten seien, sagte er in seinem Reformationsvortrag am Dienstag, 31. Oktober, in Braunschweig. Mit dem bedeutungsgleichen Wort "Prekariat" (Menschen, die sich in einer prekären Lage befinden) entstünden unselige Anklänge an das "Proletariat" aus den Zeiten des Klassenkampfes.

Solche Gräben, so Weber, dürften nicht wieder aufgerissen werden. Gerade die Kirchen müssten dazu beitragen, dass alle Menschen gleiche Chancen auf Arbeit und Bildung haben. Dies sei eine Frage der Gerechtigkeit, die aus christlicher Perspektive immer wieder anzumahnen sei. Sowohl der Staat als auch zivilgesellschaftliche Vereinigungen müssten sich verstärkt darum bemühen, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht weiter auseinandergehe, so der Landesbischof. Deutschland drohe die soziale Mitte zu verlieren.

In der Katharinenkirche wies Weber darauf hin, dass Christen ihr Lebensglück dem heilvollen Wirken Gottes verdanken. Wer im Sinne der Reformation Martin Luthers erkenne, dass der Glaube an Gott frei mache von Angst und Verzweifelung, könne sich beherzt für Menschen in Not einsetzen.

Vortrag im Wortlaut

Sozialer Abstieg: Obdachlosigkeit.