Braunschweig/Goslar. Landesbischof Weber hat sich für eine größere Bildungsgerechtigkeit in Deutschland eingesetzt. Kinder und Jugendliche dürften nicht durch ihr Geschlecht, einen Migrationshintergrund oder durch ihren Sozialstatus benachteiligt werden, sagte er am Montag, 7. Dezember, bei einer Tagung der Landeskirche mit Schulleitern aus dem Braunschweiger Land in Goslar. Jeder habe Anspruch auf ein Höchstmaß an Bildung in der dafür notwendigen Zeit. An diesen Kriterien messe die evangelische Kirche das Schulsystem, so der Landesbischof.
Weber unterstrich die Verantwortung der Kirche für das öffentliche Bildungswesen. Sie gehöre seit der Reformation zum Selbstverständnis des Protestantismus. Bildung sei allerdings mehr als Können und Wissen. Dazu gehöre auch die Ausbildung von Werten und Haltungen. Nur so könnten Kinder und Jugendliche lernen, „sich auf eine Welt zunehmender sozialer und kultureller Pluralität einzulassen". Nicht zuletzt stelle die Religion eine unverzichtbare Dimension humaner Bildung dar.
Der Landesbischof setzte sich erneut für den konfessionellen Religionsunterricht in staatlichen Schulen ein. Schülerinnen und Schüler hätten ein Anrecht darauf, ihren eigenen religiösen Weg zu gehen und gleichzeitig die Verständigung im Dialog mit anderen Konfessionen, Religionen und Weltanschauungen zu lernen. „Ohne eine authentische Innensicht von Religion ist das nicht möglich", so Weber.
Zu der Tagung trafen sich rund 140 Schulleiterinnen und Schulleiter von Haupt-, Real- und Förderschulen. Sie wurde gemeinsam verantwortet vom Arbeitsbereich Religionspädagogik der Landeskirche und der Landesschulbehörde und stand unter dem Thema „Keinen aufgeben - Schulpraxis zwischen Erziehungsauftrag und Bildungsverantwortung".