Goslar (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig und ihr Diakonisches Werk wehren sich gegen die geplante Kürzung der Bundesmittel für "Ein-Euro-Jobs". Landesbischof Friedrich Weber und Diakoniedirektor Lothar Stempin warnten in einem Brief an die Bundestagsabgeordneten der Region vor den Auswirkungen auf zahlreiche Projekte wie Möbelkontore, Grünpflegetrupps und Schulkantinen. Am 20. November beschloss die in Goslar tagende braunschweigische Landessynode, sich den Forderungen dieses Briefes anzuschließen.
Die Kürzungen der Mittel zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt zerstörten sinnvolle und hilfreiche Strukturen, heißt es in dem Brief. Den Erwerbslosen werde die Perspektive genommen. Perspektivlosigkeit sei jedoch kein Nährboden für demokratische Gemeinwesen, warnen Weber und Stempin. Eine Zerstörung der Beschäftigungs- und Eingliederungsprojekte werde betriebsbedingte Kündigungen bei den Wohlfahrtsverbänden und der Arbeitsvermittlung zur Folge haben.
Die braunschweigische Diakonie hat ihre Beschäftigungsinitiativen unter dem Dach einer "Diakonie gGmbH" zusammengefasst. Dazu gehören vier Möbelkontore, eine Jugendwerkstatt, ein Studentencafé mit Mittagstisch und die Kinderbetreuung in einer Einkaufspassage. Von den geplanten Kürzungen seien insgesamt 250 Ein-Euro Jobs betroffen, sagte Stempin dem epd.