Suche

Details Nachrichten Landeskirche

News

09.03.2005 Kategorie: Pressestelle

Kirchenvertreter mit "Kundgebung" bei Jüdischer Gemeinde

Braunschweig (epd). Die Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig hat am Mittwoch der Jüdischen Gemeinde ihr Schuldbekenntnis erläutert und die Notwendigkeit des Dialoges zwischen Christen und Juden hervorgehoben. Landesbischof Friedrich Weber wies bei dem Treffen am Nachmittag in Braunschweig auch auf das von der Landeskirche geförderte Projekt zur "Spurensuche" in den Gemeinden hin.
Die evangelische Landessynode hatte Ende November eine "Kundgebung" verabschiedet und an die gemeinsamen religiösen Wurzeln mit dem Judentum erinnert. Zur Schuld im Nationalsozialismus heißt es in dem Beschluss: "Auch nach 60 Jahren muss die schamhafte Erinnerung daran wach bleiben, dass Christen nicht mutig genug geglaubt, geliebt, Widerstand geleistet haben, sondern sich anpassten an den Geist der Zeit." Landesbischof Weber, Synodenpräsident Gerhard Eckels und der Vorsitzende des Gemeindeausschusses, Pfarrer Harald Welge, übergaben die Kundgebung dem Braunschweiger Rabbiner Jonah Sievers und Vertretern der jüdischen Gemeinde. Weber sagte, der Dialog sollte auf allen Ebenen intensiviert werden. Jeder Form von Antisemitismus gelte es entgegenzutreten. Welge kündigte eine Gedenkveranstaltung zum 8. Mai zur Befreiung und Menschenrechten an. Die Landessynode hatte ihre "Kundgebung" einstimmig verabschiedet und gleichzeitig die Kirchenverfassung ergänzt. Darin heißt es, durch Jesus Christus wisse sich die Kirche hineingenommen in die Verheißungsgeschichte Gottes mit seinem auserwählten Volk Israel. epd

V. l. Pfarrer Harald Welge, Synodenpräsident Gerhard Eckels, Landesbischof Dr. Friedrich Weber, Renate Wagner-Redding (Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Braunschweig) und Rabbiner Jonah Sievers.