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15.02.2007 Kategorie: Pressestelle

Neue Studie zu Muslimen

Konkrete Lebensläufe zeigen: Jugendliche passen in kein Schema

Braunschweig (epd). An den Lebensläufen zweier Jugendlicher will eine neue Studie belegen, dass die Sozialwissenschaften die Situation muslimischer Jugendlicher in Deutschland bisher nur unzulänglich darstellen können. Unter dem Titel "...und sei stolz auf das, was du bist" ist das Buch im Verlag RPE Stuttgart erschienen. Der Braunschweiger Theologieprofessor Gottfried Orth und die Lehrerin Hilde Fritz verwerfen darin die Theorie von der Modernisierung als dem großen Gleichmacher ebenso wie die pauschale Annahme einer einheitlichen islamischen Gegenkultur.

In ihrer Studie über muslimische Jugendliche in Schule und Gesellschaft stellen Orth und Fritz die Lebensläufe einer 16-Jährigen aus dem Kosovo und eines 17-Jährigen türkischer Herkunft vor. Dabei kommen sie zu dem Ergebnis, dass beide nicht in herkömmliche Erklärungsmuster passen. Sie bleiben nach den Worten der Autoren Individuen, die sich in kein Schema pressen lassen.

Für die Wissenschaft komme es darauf an, Pluralität radikal ernst zu nehmen und Praxisforschung zu betreiben. Besonderheiten sollten anerkannt und Eigensinn wie Eigenständigkeit sollten wertgeschätzt werden. Die Biografie des Mädchens Fatima verdeutlicht, wie es in dem Buch heißt, ein Leben in und zwischen drei Welten: der Herkunftskultur, der Welt in Deutschland und der Welt dazwischen, die sich Fatima für das Leben in der Bundesrepublik konstruiert.

Neue Studie über muslimische Jugendliche.