Braunschweig/Wolfenbüttel. Eine neue Publikation der Landeskirche Braunschweig stellt die Ergebnisse einer Ausstellung zum Thema „Kirchenbau im Nationalsozialismus" dar. Die Ausstellung hat im Sommer 2009 in Braunschweig stattgefunden. Deren zentrale Erkenntnis lautet: Auch während der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Deutschland Kirchen gebaut oder umgestaltet, auch im Braunschweiger Land.
Das ist ein durchaus überraschender Befund, besteht doch die landläufige Auffassung, dass sich die Kirchen zu dieser Zeit entweder im Widerstand gegen das NS-Regime befanden, oder das Regime selber in seiner ideologischen Orientierung antikirchlich eingestellt war. Beides hätte die Vermutung nahe legen können, dass die Errichtung von Kirchengebäuden keine Aussicht auf staatliche Genehmigung hatte. Doch die Praxis sah anders aus, wie die Ausstellung gezeigt hat.
Das Buch enthält nicht nur eine Dokumentation der Ausstellungsexponate, sondern auch zentrale Beiträge eines umfangreichen Begleitprogramms. Auf diese Weise können sich alle Interessierten unabhängig von der Ausstellung einen Zugang zu diesem Thema verschaffen. Darüber hinaus reiht sich die Publikation in die Bemühungen der Landeskirche ein, ihren Weg im Dritten Reich aufzuarbeiten und dabei die Augen auch vor Fehlentwicklungen nicht zu verschließen.
Das Buch ist in der Pressestelle oder über jede Buchhandlung erhältlich:
Dieter Rammler, Michael Strauß (Hg.):
Kirchenbau im Nationalsozialismus. Beispiele aus der braunschweigischen Landeskirche. Ev.-luth. Landeskirche in Braunschweig, Wolfenbüttel 2009, 110 Seiten, ISBN 978-3-9809731-8-2, 9,80 Euro.