Wolfenbüttel. Die braunschweigische Landessynode hat die Entscheidung über eine evangelische Schule in Trägerschaft der Landeskirche auf die nächste Tagung des Kirchenparlaments im Mai in Goslar vertagt. Bis dahin soll der Bildungs- und Jugendausschuss der Synode die bisherigen Ergebnisse einer Prüfung durch das Landeskirchenamt diskutieren und einen Beschlussvorschlag erarbeiten. Das hat die Landessynode bei ihrer jüngsten Tagung am 6. März in Wolfenbüttel beschlossen.
Ob es indessen zu einer positiven Entscheidung kommt, ist ungewiss. Landeskirchenrat Cornelius Hahn sagte, das Kollegium habe sich dafür ausgesprochen, den Plan der Gründung einer Schule in Trägerschaft der Landeskirche insbesondere vor dem Hintergrund der rückläufigen Kirchensteuereinnahmen aufzugeben. Stattdessen könnten die vorhandenen Finanzmittel für die bisher betriebenen Bildungsangebote der Landeskirche eingesetzt werden, zum Beispiel für die Kindertagesstätten oder die Religionspädagogik.
Hahn erläuterte, dass die Schülerzahlen bis zum Jahr 2025 im Gebiet der Landeskirche um durchschnittlich zwanzig Prozent zurückgehen werden. Deswegen müsse man mit Schulschließungen und Zusammenlegungen von Schulen rechnen. Außerdem sei derzeit in keiner Region der Landeskirche ein dezidierter und breiter Elternwille für die Gründung einer Schule in Trägerschaft der Landeskirche erkennbar.
Im Falle einer Gründung müsse darüber hinaus die landeskirchliche Verwaltung personell aufgestockt werden, um die zusätzlich anfallenden Aufgaben zu bewältigen. Überdies sei ein Eigenanteil der Landeskirche an den Kosten einer evangelischen Schule nur zulasten anderer Aufgaben dauerhaft zu finanzieren. Er wies darauf hin, dass die hannoversche Landeskirche einen Eigenbeitrag von bis zu 150.000 Euro kalkuliere.