Osnabrück/Braunschweig. Die stete Erinnerung an das Verbindende ist laut Landesbischof Dr. Friedrich Weber entscheidend für das Gelingen des ökumenischen Gesprächs. Bei der Jubiläumsveranstaltung zum 30-jährigen Bestehen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN) sagte er am Freitag, 24. November, in Osnabrück, es gehe um einen Prozess des Miteinanderlebens und Miteinanderteilens.
Weber kritisierte den Begriff einer "Ökumene der Profile". Dieser werde bisweilen im Sinne einer bleibenden Abgrenzung verstanden. Auch die evangelische Kirche müsse aber "auf Grund neuer Erkenntnisse und um der Liebe willen" veränderungsbereit sein. Deswegen plädiere er für eine "Ökumene des Lebens". Es gehe darum, die Gemeinden zu ermutigen, "schöpferisch und in der Bindung an den Herrn der Kirche neue Möglichkeiten zu entdecken und mit Leben zu füllen".
Zu den gemeinsamen Herausforderungen für die Kirchen und Christen in Deutschland zählte der Landesbischof die Wiedergewinnung einer religiös geprägten Fest- und Feiertagskultur, den Abbau von Armut und Ausgrenzung sowie die Überwindung von Fundamentalismus durch den interreligiösen Dialog. Er wünsche sich einen Islam, der offen ist für Demokratie und Menschenrechte.