Braunschweig/ Schöppenstedt. Kirchengemeinden tragen dazu bei, dass das Leben in der ländlichen Region lebenswert bleibt. Diese Auffassung vertrat Landesbischof Dr. Friedrich Weber am Mittwoch, 2. November, in Werlaburgdorf (Propstei Schöppenstedt) bei einer Podiumsdiskussion zum demographischen Wandel auf dem Land. Die Kirche könne dazu beitragen, die Identität eines Ortes zu stärken, betonte der Landesbischof. Sie biete Heimat und die Möglichkeit, nach verbindenden Werten zu suchen.
Zugleich habe die Kirche kulturtragende Aufgaben, denn sie könne die "auf die Gemeinschaft bezogenen Verhaltensweisen fördern", sagte Dr. Weber. Eine weitere wichtige Aufgabe sei die seelsorgerliche Begleitung der Menschen in den Veränderungsprozessen, denen die Dörfer unterworfen seien. Als Beispiele nannte der Landesbischof das Pendlertum, die Krise der Landwirtschaft, oder auch die Isolierung der älteren Generation.
Überschaubarkeit, Nachbarschaft, Naturnähe und Dauerhaftigkeit müssten als Werte wieder entdeckt werden, forderte er. In der Folge müssten die Pfarrerinnen und Pfarrer für ihre Aufgaben auf dem Land noch besser qualifiziert werden. Gleichzeitig unterstrich der Landesbischof, dass die Kirche im Dorf immer noch einen hohen Stellenwert besitze: "Fast 90 Prozent der Gemeindeglieder in der ländlichen Region kennen ihren Pfarrer." mic
Vortrag im Wortlaut (pdf)
