Braunschweig. Beim Landesparteitag der CDU Niedersachsen hat Landesbischof Dr. Friedrich Weber die Zehn Gebote als Werte für die Politik beschrieben. Ihnen komme die Aufgabe zu, die Freiheit zu bewahren und ihr eine Form zu geben, sagte er am Samstag, 2. September, in Braunschweig: "Sie sind wie Bojen, die ausgeworfen werden, um gefährliche Untiefen zu markieren und so eine Fahrrinne anzuzeigen, in der man navigieren kann."
Für eine Politik in christlicher Verantwortung sei es entscheidend, dass die Menschlichkeit nicht im Namen des Fortschritts mit Füßen getreten werde, so der Landesbischof. Der christliche Glaube bewahre vor der falschen Vorstellung, der Mensch sei das Maß aller Dinge. Umgekehrt sei richtig, dass "Gottes Wirklichkeit das Maß des Menschen ist".
Vor diesem Hintergrund warnte der Landesbischof davor, wie bei der aktiven Sterbehilfe selbstmächtig über das Leben zu verfügen. Die Möglichkeiten der Palliativmedizin und die Hospizbewegung würden immer noch nicht ausreichend gefördert. Am Ende ihres Lebens stehe für viele Menschen neben dem körperlichen Elend die Vereinsamung.
Darüber hinaus plädierte Weber für ein Verständnis von Bildung, das die Entfaltung der ganzen Persönlichkeit im Blick hat: "Bildung ist mehr als das Generieren von verkäuflichen Erkenntnissen," sagte er. Zu lernen sei insbesondere Dialogfähigkeit, welche die Würde des Fremden achtet.