Hannover/Braunschweig (epd). Die drei evangelischen Landeskirchen Braunschweig, Hannover und Oldenburg streben ein neues kircheneigenes Tarifwerk an und wollen sich damit vom Tarifgefüge des öffentlichen Dienstes abkoppeln. Unter anderem wollen sie die 40-Stunden-Woche für ihre Angestellten durchsetzen. Die Pressestelle der Konföderation teilte mit, die Kirchen als Arbeitgeber werden einen entsprechenden Entwurf in die Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission einbringen. Die Kommission besteht zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.
Eine Sprecherin der Gewerkschaft ver.di sagte auf Anfrage, das ihr noch nicht bekannte Papier sei der Wunsch der Arbeitgeber, aber noch nicht das Ergebnis der Beratungen. Sowohl die Vertreterin als auch der Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Landeskirchenamt in Wolfenbüttel, Karlheinz Bodsch, wandten sich gegen eine Abkopplung vom Tarifgefüge des öffentlichen Dienstes. Mitarbeitervertreter hatten im vorigen Jahr allein unter den Mitarbeitern der braunschweigischen Landeskirche 1.100 Unterschriften dagegen gesammelt.
Die niedersächsischen Kirchen sagen ihren Beschäftigten bei der Überleitung in das neue Tarifwerk eine "Besitzstandswahrung" zu, die nach ihren Angaben "einfacher umzusetzen ist als die entsprechenden komplizierten Regelungen im Tarifvertrag für die Länder". Der Entwurf sehe die 40-Stunden-Woche und die Zahlung eines Weihnachtsgeldes vor, heißt es.
Die kirchlichen Arbeitgeber streben nach eigenen Angaben auch eine "erheblich vereinfachte Entgeltsystematik" und ein früheres Erreichen des Höchstgehaltes an. Die nächste Sitzung der Arbeits- und Dienstrechtlichen Kommission ist Ende Mai geplant.