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02.01.2010 Kategorie: Pressestelle

Ökumene-Plattform hat wieder Tritt gefasst

Landesbischof Weber sieht die Erneuerung der ACK so gut wie abgeschlossen

Braunschweig (epd). Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) hat nach Ansicht des evangelischen Bischofs Friedrich Weber wieder Tritt gefasst. Als ökumenische Plattform sei sie unverzichtbar und von größter Bedeutung für das christliche Leben in Deutschland, sagte der Braunschweiger Landesbischof in einem epd-Gespräch. Weber ist Vorsitzender der ACK, sein Stellvertreter ist der katholische Bischof Karl-Heinz Wiesemann aus Speyer.

Nach massiven Kürzungen der Zuschüsse der beiden großen Kirchen hatte die ACK in den vergangenen Jahren wiederholt geklagt, ihrem Auftrag kaum mehr gerecht werden zu können. Der 1948 gegründete kirchliche Dachverband vereinigt derzeit 17 christliche Kirchen, darunter neben der evangelischen und katholischen auch orthodoxe, anglikanische und alt-katholische Kirchen, Freikirchen wie mennonitische oder baptistische Gemeinden sowie die Evangelisch-methodistische Kirche. Unter dem Dach der ACK gibt es 24 regionale und 230 örtliche Gliederungen.

Die organisatorische und inhaltliche Erneuerung sei so gut wie abgeschlossen, sagte Landesbischof Weber. Mit Elisabeth Dieckmann verfüge die ACK wieder über eine kenntnisreiche Geschäftsführerin. Von den vier Referentenposten in der Ökumenischen Centrale in Frankfurt am Main seien drei aus den kirchlichen Traditionen römisch-katholisch, orthodox und freikirchlich inzwischen neu besetzt. Die evangelische Referentenstelle sei noch offen. Zur finanziellen Situation der ACK sagte Weber, die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) habe ihren Zuschussanteil erhöht. Nun hoffe er sehr, dass die katholische Kirche folge.

Erstmals wird die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Weber zufolge im nächsten Jahr einen zentralen Tag der Schöpfung feiern. Dieser ökumenische Schöpfungstag gehe auf eine Anregung der orthodoxen Kirche zurück und soll am ersten Freitag im September stattfinden.

Als Schwerpunkte der nächsten Jahre nannte der Vorsitzende die Gottesfrage in der säkularen Gesellschaft und eine missionarische Ökumene, das Gespräch über zentrale theologische Fragen, ökumenisches und interreligiöses Lernen sowie gemeinsames spirituelles Leben im Gottesdienst. Themen, die die christlichen Kirchen gemeinsam angingen, seien der Sonntagsschutz, die Bewahrung der Schöpfung, menschenwürdiges Leben sowie die Integration von Fremden.

"Wir haben einen gemeinsamen Grund, wir haben Übereinstimmung in vielen Lehrfragen, wir haben gemeinsame Themen und doch tun wir zu wenig miteinander", sagte Bischof Weber. Er warb dafür, den Ökumenischen Kirchentag in München 2010 dafür zu nutzen, die Beziehungen zwischen den Konfessionen auszubauen.

Die ACK im Internet

 

Landesbischof Weber, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Foto: S. Hübner