Braunschweig (epd). Die bisher in Magdeburg tätige Archäologin Heike Pöppelmann übernimmt am 1. Oktober die Leitung des Braunschweigischen Landesmuseums. Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) stellte die neue Leitende Direktorin als Museumsexpertin mit reicher Erfahrung vor, die bisher durch große Ausstellungen überzeugt habe. Die 45-Jährige leitetet seit dem Jahr 2000 die Abteilung Archäologie am Kulturhistorischen Museum in Magdeburg.
Im Landesmuseum wird sie Nachfolgerin von Professor Gerd Biegel, der seit 2009 an der Technischen Universität Braunschweig das neu gegründete Institut für Braunschweigische Regionalgeschichte leitet.
Pöppelmann komme mit einem Blick von außen nach Braunschweig, um das Museum neu auszurichten, sagte Wanka. Das Museum im klassizistischen Vieweghaus am Burgplatz hat rund 40 Beschäftigte.
Die neue Direktorin studierte Ur- und Frühgeschichte, Mittelalterliche Geschichte, Geologie und Ethnologie in Köln und Bonn, wo sie 1997 promovierte. Ihr Ziel sei, ein breiteres Publikum anzusprechen, sagte sie. In den Ausstellungen sollte deutlich werden, wie sich die "große Politik" im Alltag der Menschen widerspiegele. Die 22 Jahre alte Dauerausstellung müsse neu konzipiert werden. Sie sei nicht mehr aktuell und entspreche nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten.
Mit dem Schlossmuseum der Stiftung Residenzschloss Braunschweig, das sich ebenfalls mit der braunschweigischen Geschichte befasst, gebe es für sie keine Reibungspunkte, betonte Pöppelmann. Über Leihgaben werde man sich verständigen. Braunschweigs Kulturdezernent Wolfgang Laczny bezeichnete die Chancen für beide Häuser als "exzellent". Das Landesmuseum vertiefe, was im rekonstruierten Schloss zu sehen sei.
Das 1891 als "Vaterländisches Museum für Braunschweigische Landesgeschichte" gegründete Museum gehört wegen seiner breit gefächerten Sammlungen der Kunst- und Kulturgeschichte, zur Jüdischen Geschichte sowie der Archäologie zu den bedeutenden Museen in Niedersachsen.