Wolfenbüttel (epd). Der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Friedrich Weber, hat die Äußerungen des katholischen Bischofs Walter Mixa zur Familienpolitik als "unbedacht" und "sprachlich nicht akzeptabel" zurückgewiesen. Der Augsburger Bischof habe den Diskussionsstand, der in den Kirchen erreicht worden sei, offenbar vergessen, sagte Weber in Wolfenbüttel dem epd.
Mixa hatte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) unter anderem vorgeworfen, ihre Politik zum Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen sei kinderfeindlich, erinnere an die DDR-Politik und sehe Frauen als Arbeitskräftereserve für die Industrie. Weber sagte, er wisse aus eigener familiärer Anschauung, wie kompliziert es sei, das Familienleben und die berufliche Praxis zu verbinden. Nötig sei auch der Blick auf allein erziehende Mütter und Väter und auf die wirtschaftlich notwendige Berufstätigkeit von Müttern. Zudem sei nach der Pflicht der Väter zur Kinderbetreuung zu fragen.