Goslar. Die Synode der Landeskirche Braunschweig hat am Freitag, 3. Juni, grünes Licht für eine zentrale Verwaltungsstelle gegeben. In den kommenden Monaten soll zusammen mit den Propsteien und Verwaltungsverbänden geprüft werden, wie dieses Ziel bis zum Jahr 2008 erreicht werden kann. Die Synode folgt damit dem Vorschlag einer Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Propst Dr. Hans-Heinrich Schade (Wolfenbüttel).
Schade machte deutlich, dass die sinkenden Kirchensteuereinnahmen Einsparungen auch im Bereich der Verwaltung von rund 30 Prozent bis zum Jahr 2010 zur Folge haben müssten. Dies sei nur durch grundlegende Reformen der gesamten landeskirchlichen Verwaltung unter maximaler Ausnutzung der technischen Ressourcen möglich.
Als Chancen der Zentralisierung nannte Schade Professionalität und gesteigerte Effizienz, ein besserer Personaleinsatz und qualifizierte Arbeitsplätze. Außerdem würden die Kirchengemeinden zu Gunsten ihrer eigentlichen Aufgaben von Verwaltungsaufgaben entlastet. Jede Gemeinde könne überdies auf ein einheitliches qualifiziertes Dienstleistungsangebot zurückgreifen.
Nach seinen Vorstellungen brauche eine Zentrale aber auch Außenstellen, um die Ortsnähe zu sichern. Die räumliche Nähe zu den Gemeinden müsse beibehalten werden. Bei der Trägerschaft empfehle sich eine landeskirchliche Struktur; entweder durch die Gründung eines Propsteigesamtverbandes, oder durch die Anbindung an das Landeskirchenamt.
Schade räumte ein, dass mit diesen Veränderungen auch der Abbau von Personal verbunden sei. Dieser müsse sozial verträglich gestaltet werden. Mit einem Ausscheiden aus Altersgründen bis 2010 sei höchstens in einem Umfang von 10 Prozent der Vollzeitstellen zu rechnen. Derzeit existieren in den Verwaltungsstellen 35,5 Vollzeitstellen, die kirchensteuerfinanziert sind. Damit das vorgeschlagene Modell funktionieren könne, sei der Anschluss aller Rechtsträger nötig.
Schade sprach sich in diesem Zusammenhang auch für die Zusammenfassung von Kirchengemeinden aus. Die Landeskirche Braunschweig habe im Verhältnis zu ihrer Größe (rund 420000 Mitglieder, 415 Gemeinden) eine "hohe Zahl von Kirchengemeinden". Damit liege sie unter den kleinen Landeskirchen ziemlich weit vorn (Bremen: 250000 Mitglieder, 72 Gemeinden; Oldenburg: 470000 Mitglieder, 123 Gemeinden). mic
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03.06.2005
Kategorie: Pressestelle