Braunschweig/ Wolfenbüttel. Landesbischof Dr. Friedrich Weber und Propst Armin Kraft haben in einer gemeinsamen Erklärung Pläne der Stadt Braunschweig kritisiert, die Zahl der verkaufsoffenen Sonntage auszuweiten. Aus Verpflichtung gegenüber den "christlichen Wurzeln unserer Kultur" sowie aus "Sorge um das Gemeinwohl" appellieren sie an alle Verantwortlichen, davon abzulassen.
"Gerade vor dem Hintergrund der Bewerbung Braunschweigs als Kulturhauptstadt Europas sowie des bevorstehenden Weihnachtsfestes erscheinen diese Pläne als kulturvergessen", heißt es in der Erklärung weiter.
Landesbischof Weber und Propst Kraft erinnern daran, dass die Sonntagsruhe zu den kulturellen Errungenschaften unserer Gesellschaft gehöre und deshalb grundgesetzlich geschützt sei. Die Verankerung im Grundgesetz mache deutlich, "dass wir aus geistigen Voraussetzungen leben, die wir uns selber nicht schaffen können".
Außerdem warnen sie vor einer fortschreitenden Kommerzialisierung aller Lebensbereiche. Die Wirtschaft dominierte das öffentliche Gespräch und vermittelte ein Menschenbild, das häufig nur an Kriterien der Nützlichkeit und des Eigennutzes orientiert sei. Dadurch gerate die Menschenwürde immer mehr in Gefahr.
Vor allem aber sei der Sonntag ein öffentliches Symbol für die jüdisch-christliche Überzeugung, dass der Mensch mehr ist als die Summe seiner Leistungen. Er erinnere daran, dass wir Kinder Gottes sind: "Er ist ein heiliger Tag." mic
Gemeinsame Erklärung von Landesbischof Dr. Friedrich Weber und Propst Armin Kraft im Wortlaut
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16.12.2004
Kategorie: Pressestelle