Wolfenbüttel. Die Landeskirche Braunschweig wirbt mit einem neuen Einstellungs- und Bindungsprogramm um Diakoninnen und Diakone. Dafür hat die Landessynode am 7. Juni in Wolfenbüttel beschlossen, vier neue Projektstellen für zwei Jahre sowie zwei unbefristete neue Stellen im Bereich Gemeinwesenarbeit und Fundraising zu schaffen. Teil des Programms ist außerdem ein Junior-Senior-Modell, nach dem Beschäftigte drei bis fünf Jahre vor ihrem Ruhestand in andere kirchliche Arbeitsfelder wechseln können. Dadurch sollen Diakonenstellen für Nachwuchskräfte frei werden.
Darüber hinaus können Diakone Pfarrverwalter werden, wenn sie nach acht Jahren im Amt eine eineinhalbjährige Zusatzausbildung absolvieren. In der Folge können sie sich auf eine Pfarrstelle bewerben und auch eine entsprechende Vergütung erzielen. Für die Zeit der Ausbildung würden sie im Umfang einer halben Stelle freigestellt, wie Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer erläuterte. Die freie halbe Stelle werde durch eine ganze neue Stelle kompensiert. Hofer bezeichnete das Programm als Kompromiss zwischen personellen Erfordernissen und finanziellen Zwängen. Die Landessynode hatte aufgrund einer bevorstehenden Ruhestandswelle ein Einstellungsprogramm für Diakoninnen und Diakone gefordert.
In einer intensiven Diskussion war allerdings deutlich geworden, dass die Berufsgruppe der Diakone nicht losgelöst von einem generellen Personalkonzept für die Landeskirche gesehen werden kann. Dieses hat die Landessynode für ihre Tagung im Frühjahr 2025 erbeten. Darin soll es insgesamt um eine Neubestimmung und Priorisierung der kirchlichen Arbeitsfelder und Beschäftigungsverhältnisse gehen.