Braunschweig. Einen neuen „Abt Jerusalem-Preis für interdisziplinäres Denken" verleihen die Landeskirche Braunschweig, die Technische Universität (TU) Braunschweig und die Braunschweigische Wissenschaftliche Gesellschaft. Das gaben Landesbischof Dr. Friedrich Weber, TU-Präsident Professor Dr. Jürgen Hesselbach und Professor Dr. Joachim Klein am Donnerstagabend, 6. September, bei einer Veranstaltung des Evangelischen Klosterforums in Riddagshausen bekannt.
Der gemeinsame Preis soll wissenschaftliche Leistungen würdigen, die dem Dialog zwischen Natur-, Ingenieur- und Geisteswissenschaften dienen. Darüber hinaus will er die Identität der Region stärken. Der Abt Jerusalem-Preis soll erstmals 2008 vergeben werden, kündigten die Stifter an. Im Zusammenhang mit der Preisverleihung sei außerdem ein wissenschaftliches Symposium angedacht, das sich auf die Arbeitsgebiete der Geehrten bezieht.
Landeskirche und TU verbindet die Gründung des Collegium Carolinums, Vorläufer der heutigen Technischen Universität. Sie verdankt sich den Ideen von Johann Friedrich Wilhelm Jerusalem (1709-1789), Hofprediger und Abt von Riddagshausen. Er veranlasste Herzog Karl I., das Collegium Carolinum als Reformhochschule ins Leben zu rufen. Jerusalem gilt als einer der führenden Aufklärungstheologen des 18. Jahrhunderts und war bestrebt, die traditionellen Wissenschaften Theologie, Jurisprudenz und Medizin mit den neu aufkommenden Naturwissenschaften und Philologien zu verbinden.