Braunschweig. Um die Kirche zukunftsfähig zu machen, hat sich Landesbischof Dr. Friedrich Weber für einen "streitbaren Protestantismus" ausgesprochen, der sich seiner eigenen Wurzeln versichert. Angesichts der Tatsache, dass es in der Gesellschaft ein "Grundbedürfnis nach religiöser Vergewisserung" gebe, müsse das christliche Profil in der Öffentlichkeit weiter geschärft werden, sagte er am Donnerstag, 3. Juni, vor der Presse in Braunschweig.
Auf die erheblichen Steuerrückgänge der Kirche machte Oberlandeskirchenrat Dr. Robert Fischer aufmerksam. Deshalb könne genauso wenig wie in Staat und Gesellschaft in der Kirche alles bleiben wie es ist. Konsequent müsse die Verwaltungsorganisation verändert, der Gebäudebestand überprüft und der Personaleinsatz optimiert werden. Gleichzeitig dankte der Finanzreferent allen, die der Kirche treu bleiben und deren Dienst mit Steuern und Spenden ermöglichen.
Ein "neues Interesse an Kirche und Bibel" diagnostizierte Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar. Das werde unter anderem in dem hohen Zuspruch deutlich, den Veranstaltungen der Stiftung Bibel und Kultur der Braunschweiger Bibelgesellschaft fänden. Auch der Aufbau des Evangelischen Klosterforums in Braunschweig sei vor diesem Hintergrund zu sehen. Hiermit wolle die Kirche den ethischen Herausforderungen und ihrer Bildungsverantwortung gerecht werden.
Dass die Landeskirche auch in Zukunft eine "braunschweigische Institution" bleibe und den Menschen der Region eine geistliche Heimat anbiete, unterstrich Oberlandeskirchenrätin Dr. Karla Sichelschmidt. Die Kirche werde flächendeckend präsent bleiben und auch in übergemeindlichen Zusammenhängen ihr Profil zeigen. Gleichzeitig seien aber "behutsame Strukturveränderungen" und auch Stelleneinsparungen nötig, sagte die Rechtsreferentin.
Um dem Bedürfnis vieler Menschen nach religiöser Vergewisserung entgegen zu kommen, startet die Landeskirche Braunschweig eine Kooperation mit der Kirchenprovinz Sachsen. Darauf wies Oberlandeskirchenrätin Brigitte Müller hin. Im Kloster Drübeck werde ab 2005 eine Pfarrerin oder ein Pfarrer der Landeskirche mitwirken, um dort Angebote im Bereich Spiritualität auch für Interessierte aus dem Braunschweiger Land anzubieten.
Der Landesbischof und die Abteilungsleiter des Landeskirchenamts äußerten sich bei einer Pressekonferenz im Vorfeld der aktuellen Tagung der Landessynode. Diese diskutiert am 4. und 5. Juni in Goslar über die Profilierung der kirchlichen Arbeit angesichts der drastischen Einbrüche bei den Kirchensteuereinnahmen. mic
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03.06.2004
Kategorie: Pressestelle