Braunschweig (epd). Aus Anlass der bevorstehenden Fußballweltmeisterschaft in Deutschland haben sich in Braunschweig mehrere Vereine und Institutionen zu einem "Regionalen Bündnis gegen Zwangsprostitution" zusammengeschlossen. Rund um die WM werde auch die Nachfrage nach sexuellen Dienstleistungen ansteigen. Es sei zu befürchten, dass damit der Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung ebenfalls anwachse, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Landeskirche Braunschweig, Gudrun Hermann.
Das Bündnis, das es auch in anderen Städten gibt, plant unter anderem Postkartenaktionen, Unterschriftensammlungen und einen Informationsstand am Donnerstag, 18. Mai, in der Braunschweiger Innenstadt am Citypoint. Ab 16 Uhr mit dabei ist auch Landesbischof Dr. Friedrich Weber. Männer sollen unter anderem darüber informiert werden, woran sie Zwangsprostituierte erkennen können.
Gewalt gegen Frauen widerspreche zutiefst dem christlichen Menschenbild, heißt es in den Informationsblättern. "Die zur Prostitution gezwungenen Mädchen und Frauen werden ihrer fundamentalen Menschenrechte beraubt und als bloße Ware und Sex-Objekte behandelt." Die kirchliche Beauftragte Hermann unterstützt auch die Aktion "Abpfiff – Schluss mit der Zwangsprostitution" unter der Schirmherrschaft des regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, und des Geschäftsführenden Präsidenten des deutschen Fußballbundes, Theo Zwanziger. (Text: Manfred Laube)