Goslar. Landesbischof Dr. Friedrich Weber hat sich besorgt über die hohe Arbeitslosigkeit im Braunschweiger Land geäußert. Arbeitslosigkeit sei eine Form der Ausgrenzung, sagte er vor der Landessynode am Donnerstag, 2. Juni, in Goslar. Menschen werde dadurch verwehrt, Lebenssinn und Lebensperspektiven für sich zu gewinnen. Kirche und Diakonie hätten den Auftrag, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen: "Wir werden weiterhin die Entwicklungen im Umfeld des Arbeitslosengeldes II kritisch und sensibel beobachten."
Mit den Sozialreformen werde den Schwächsten eine Eigenverantwortung aufgeladen, die sie nicht tragen können, sagte er. Besonders problematisch wirkten sich die Veränderungen bei Nichtsesshaften und Obdachlosen aus. Mit Hartz IV fielen diese Menschen aus allen sozialen Sicherungen. So werde sich die kirchengemeindliche Diakonie in den kommenden Jahren zu einem wichtigen Handlungsfeld entwickeln.
Darüber hinaus diagnostizierte der Landesbischof eine geistige Umbruchsituation, deren Ausmaß wir noch nicht absehen könnten. Die Religion kehre in das öffentliche Bewusstsein zurück. Vor diesem Hintergrund sei es die Zukunftsaufgabe der Kirche, die Quellen des christlichen Glaubens neu zu erschließen. Nötig sei eine "gute Theologie", die den Glauben als Orientierung zur Lebensführung deutlich mache. Außerdem brauche die Lebensgestaltung eine neu zu gewinnende Frömmigkeit.
Mit Blick auf die Ökumene forderte Weber die Evangelischen auf, nicht zu gering von ihrer Kirche zu denken. Protestanten verwechselten häufig die nötige Kritik an der Kirche mit einer Abwertung der eigenen Kirche. Die Geschichte der evangelischen Kirche beginne nicht erst mit der Reformation: "Wir sind Teil der gesamten Geschichte der Christenheit und sind nicht - wie man uns gelegentlich suggerieren möchte - eine Art Spätgeburt." Evangelischer Standpunkt sei, dass sich die Kirche in unterschiedlichen konfessionellen Gestalten verwirklicht. mic Lagebericht von Landesbischof Dr. Friedrich Weber im Wotlaut
Darüber hinaus diagnostizierte der Landesbischof eine geistige Umbruchsituation, deren Ausmaß wir noch nicht absehen könnten. Die Religion kehre in das öffentliche Bewusstsein zurück. Vor diesem Hintergrund sei es die Zukunftsaufgabe der Kirche, die Quellen des christlichen Glaubens neu zu erschließen. Nötig sei eine "gute Theologie", die den Glauben als Orientierung zur Lebensführung deutlich mache. Außerdem brauche die Lebensgestaltung eine neu zu gewinnende Frömmigkeit.
Mit Blick auf die Ökumene forderte Weber die Evangelischen auf, nicht zu gering von ihrer Kirche zu denken. Protestanten verwechselten häufig die nötige Kritik an der Kirche mit einer Abwertung der eigenen Kirche. Die Geschichte der evangelischen Kirche beginne nicht erst mit der Reformation: "Wir sind Teil der gesamten Geschichte der Christenheit und sind nicht - wie man uns gelegentlich suggerieren möchte - eine Art Spätgeburt." Evangelischer Standpunkt sei, dass sich die Kirche in unterschiedlichen konfessionellen Gestalten verwirklicht. mic Lagebericht von Landesbischof Dr. Friedrich Weber im Wotlaut