Königslutter. Die braunschweigische Landessynode hat am 26. November bei ihrer Tagung in Königslutter einen neuen Doppelhaushalt für die Landeskirche beschlossen. Für 2023 beläuft er sich auf rund 116 Millionen Euro, für 2024 sind rund 119 Millionen Euro geplant. Wie Oberlandeskirchenrat Dr. Jörg Mayer, Leiter der Finanzabteilung, deutlich machte, speist sich der Haushalt in erster Linie aus Kirchensteuereinnahmen. Für 2023 erwartet die Landeskirche Steuereinnahmen in Höhe von rund 96 Millionen Euro, für 2024 liegt die Annahme bei rund 98,7 Millionen Euro.
Wie Mayer erklärte, können die Kirchengemeinden mit Mittelzuweisungen rechnen, die so hoch seien, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Sie belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro im Vergleich zu 14 Millionen im Jahr 2013. Vor dem Hintergrund der positiven Finanzentwicklung setzt die Landeskirche weitere Schwerpunkte: „Wir wagen Neues und gehen auch im Vergleich zu anderen voran“, so Mayer.
Der neue Haushalt sehe zum Beispiel 15 Projektstellen für die Erprobungsräume und multiprofessionellen Teams im Rahmen des Zukunftsprozesses vor. Außerdem soll die Stelle eines Klimaschutzmanagers über das Jahr 2023 hinaus etabliert werden. Darüber hinaus setzt der neue Haushalt Akzente bei den Themen Nachwuchsförderung, Digitalisierung oder Gemeinwesendiakonie.
Gleichzeitig rief Mayer zur Vorsicht für die kommenden Jahre auf. Angesichts einer zurückgehenden Konjunktur und einer steigenden Inflation könnten die finanziellen Handlungsspielräume für die Kirche enger werden. Auch die steigenden Kirchenaustrittszahlen sehe er mit Sorge.
Sebastian Ebel (Braunschweig), Vorsitzender des Finanzausschusses der Landessynode, betonte, der Haushalt schaffe gute Voraussetzungen für die Arbeit der Kirche, die wichtiger sei denn je. Zum Beispiel bei der Flüchtlingshilfe und für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Ebel zeigte sich überzeugt, dass der landeskirchliche Haushalt die richtigen Schwerpunkte setze.