Wolfenbüttel/Braunschweiger Land. Aufgrund positiver Ergebnisse einer Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts (SI) der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) will die Landeskirche Braunschweig freie Pfarrstellen auch weiter mit Personen aus anderen Berufsgruppen besetzen. Regiomanagerinnen, Liegenschaftsbeauftragte und Diakone im Verkündigungsdienst könnten zum Beispiel in multiprofessionellen Teams neue Formen von Gemeindeleitung etablieren, heißt es in einer Evaluation, die am 7. Juni der braunschweigischen Landessynode präsentiert wurde.
Erste Erfahrungen in einzelnen Propsteien zeigten, dass Entlastungseffekte für die Haupt- und Ehrenamtlichen erreicht würden. Außerdem hätten die Erprobungsstellen zur Verbesserung von Organisationsabläufen und Arbeitsqualität beigetragen. Die betreffenden Mitarbeitenden „wirken als Motor und Katalysator kirchlicher Regionalentwicklung und tragen zur Stärkung regionaler Identität bei“, heißt es in der Untersuchung.
Vor diesem Hintergrund hat die Landessynode beschlossen, die bis Ende 2024 besetzten Erprobungsstellen über die Befristungsdauer von zwei Jahren hinaus weiterzuführen. Gleichzeitig soll das Landeskirchenamt bis Frühjahr 2025 Vorschläge erarbeiten, nach welchen Kriterien in Zukunft freie Pfarrstellen mit Personen aus anderen Berufsgruppen besetzt werden können.
Das SI konstatiert allerdings auch, dass es sich um ein „Konzept mittlerer Reichweite“ handele und es deshalb nicht hinreichend sei für eine Krisenbewältigung in der Kirche. Angesichts zurückgehender Ressourcen bleibe die Frage im Raum, aus welchen Arbeitsbereichen sich die Kirche künftig zurückziehen müsse.
Nicht zuletzt seien die Rollen zwischen Pfarrpersonen und Beschäftigten aus anderen Berufsgruppen noch nicht ausreichend geklärt. Es entstehe ein neues Bild von Kirche mit der Frage, wie eine breitere Gemeindeleitung gestaltet werden könne.
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07.06.2024
Kategorie: Pressestelle