Goslar. Ulrich Markurth, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, hat am 30. Juli im Gottesdienst in der Goslarer Marktkirche die Predigt zu dem Thema „Selig!“ gehalten. Der Kommunalpolitiker hat sich dabei mit der Seligpreisung "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen" auseinandergesetzt.
Eingeladen hatte ihn Propst Thomas Gunkel. In seiner Begrüßung sagte Thomas Gunkel: „Die Themen Frieden und Unfrieden in der Welt treiben uns an.“ Für ihn seien Gottesdienste Räume der Vergewisserung. Gerade deshalb sei es reizvoll, jemanden mit anderen Erfahrungen zu den aktuellen Themen zu hören und kirchliche Räume für kritische Themen zu öffnen.
Ulrich Markurth erzählte in der Predigt, dass der Vers aus der Bergpredigt "Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen" bereits sein Konfirmationsspruch gewesen sei und ihm seit jeher als Leitsatz diene. Der ehemalige Oberbürgermeister sprach davon, dass wir uns in einer Zeit vielfältiger Krisen befänden. Dies führe zu einer Verunsicherung, die auch eine große Herausforderung für die Demokratie sei. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg kritisierte der Kommunalpolitiker, dass Deutschland zu einem Volk der Militärexperten werde ohne den eigentlichen Experten Zeit zum Nachdenken zu geben. Markurth hält ein diplomatisches Ende des Krieges für möglich. Und er forderte, dass eine lebendige Kirche ein Ort sein könne, um über solche Themen zu diskutieren.
Die Sommerpredigtreihe in der Marktkirche in Goslar steht vom 2. Juli bis 6. August unter dem Motto „Selig!“. Dazu passend gibt es eine Ausstellung mit kalligrafischen Kunstwerken von Maya Huber zu den Seligpreisungen der Bergpredigt. Die Künstlerin hat insgesamt acht große Schriftrollen angefertigt. Ursprünglich sind diese für ein Jubiläum der St. Nicolai-Kirche in Lüneburg entstanden. Die Schriftrollen sind jeweils 70 Zentimeter breit und knapp vier Meter lang. Auf ihnen sind in kalligrafischer Form die Seligpreisungen aus dem Matthäusevangelium zu lesen. Die Rückseiten sind mit zeitgenössischen Texten versehen.
Auf den Social Media-Kanälen der Landeskirche Braunschweig (@evangelischeperspektiven) gibt es ein Video mit Ulrich Markurth und Thomas Gunkel.
(sis)