Hannover/ Braunschweig (epd). Als Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) übernimmt Friedrich Weber eine Zusatzaufgabe, die sehr viel kirchendiplomatisches Geschick erfordert. Der 56-Jährige braunschweigische Landesbischof ist künftig zuständig für das schwierig gewordene Verhältnis zur römisch-katholischen Kirche.
"Wir sind keine Konkurrenten", betont Weber. Auch eine "Ökumene der Profile", wie sie der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Wolfgang Huber, vor kurzem beschrieb, reicht dem Braunschweiger Bischof nicht aus. Bei der eigenen Profilierung dürften die Kirchen nicht stecken bleiben.
Für ihn wäre es an der Zeit, dass sich die beiden großen Kirchen mit einem neuen Wort zur sozialen Lage Gehör verschaffen und in ihren Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie zusammenarbeiten. Als Landesbischof hat sich Weber immer wieder an Diskussionen über Armut und Arbeitslosigkeit beteiligt. Die Kirchen sollten sich "fromm begründet" zu den gravierenden sozialen Problemen äußern, meint er.
Im neuen Amt als Catholica-Beauftragter will Weber als erstes eine gründliche Bestandsaufnahme versuchen. Es sei noch nicht aufgearbeitet worden, warum die theologische Annäherung von Lutheranern und Katholiken in der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre" von 1999 stecken geblieben ist.
Webers Antrittsbesuch beim Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, ist bereits terminiert. Die VELKD hatte den Mainzer Kardinal vorab darüber informiert, wer die Nachfolge des bisherigen Catholica-Beauftragten, des bayerischen Bischofs Johannes Friedrich, antreten soll. Weber, der Propst in Wiesbaden war, und Lehmann kennen sich seit 14 Jahren.
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18.11.2005
Kategorie: Pressestelle