Braunschweig/Wolfenbüttel. 1500 Unterschriften gegen die Abkopplung der Kirche von den Tarifverträgen des öffentlichen Dienstes hat die Leitung der Landeskirche Braunschweig am Dienstag, 1. August, entgegengenommen. Karlheinz Bodsch (Wolfenbüttel), Vorsitzender des Gesamtausschusses der Mitarbeitervertretungen in der Landeskirche, und Sabine Staberow (Lengede), Vorsitzende des Verbands Kirchlicher Mitarbeiter, übergaben den Appell, in der Kirche den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) zu übernehmen.
Sie baten Landesbischof Dr. Friedrich Weber, sich als Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen für die Einführung des TVöD einzusetzen. Die privatrechtlichen Beschäftigungsverhältnisse werden Niedersachsen weit durch die paritätisch besetzte Arbeits- und Dienstrechtliche Kommission der Konföderation geregelt.
Bodsch und Staberow vertraten die Auffassung, dass der TVöD Opfer genug sei. Er bedeute einen realen Einkommensverlust von sieben bis zehn Prozent gegenüber dem bisherigen Bundesangestelltentarif (BAT). Insofern sei das Ziel der Arbeitgeber erreicht, Personalkosten einzusparen. Sowohl beim Bund als auch bei den Ländern und Kommunen werde der TVöD deshalb umgesetzt.
Vor diesem Hintergrund sei die Forderung der kirchlichen Arbeitgeber nach zusätzlichen "massiven Verschlechterungen" unverhältnismäßig, kritisierten Bodsch und Staberow. So werde zum Beispiel daran gedacht, die Gehälter zu kürzen, die 43-Stunden-Woche einzuführen, die Unkündbarkeit abzuschaffen, oder das Weihnachtsgeld zu streichen.
Die Mitarbeitervertreter erinnerten daran, dass die Regelungen des Landes Niedersachsen für die privatrechtlichen Dienstverhältnisse bisher auch in der Kirche angewandt wurden. Diese Vergleichbarkeit zum Öffentlichen Dienst müsse erhalten bleiben.