Wolfenbüttel/Berlin. Kirchliche Anleger werden Investitionen in die Rüstungsindustrie weiterhin nicht als nachhaltig einstufen. Diese Auffassung vertrat Oberlandeskirchenrat Dr. Jörg Mayer bei einer Veranstaltung der Evangelischen Bank in Berlin. In seinem Vortrag am 14. November sagte der Leiter der Finanzabteilung der Landeskirche Braunschweig: „Wir können als Kirche nicht für Frieden beten und gleichzeitig vom Krieg finanziell profitieren.“ Mayer ist auch Vorsitzender des Vorstandes des Arbeitskreises Kirchlicher Investoren der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Mayer sagte, dass Investitionen in die Herstellung von Waffen unter Umständen legitim sein können, aber nie nachhaltig sein werden. Denn Waffen würden einen negativen Einfluss auf Menschen, Infrastruktur und die Natur haben. Außerdem sagte der Leiter der Finanzabteilung, dass der Staat Sicherheit gewährleisten müsse. Daher müsse er für eine ausreichende Finanzierung sorgen. Für die Kirche aber sei klar, dass sie weiterhin nicht in die Rüstungsindustrie investiert. Daher werde auch die EKD ihren Leitfaden für ethisch-nachhaltige Geldanlagen trotz des Ukraine-Krieges nicht ändern.
Oberlandeskirchenrat Dr. Jörg Mayer. Foto: Klaus G. Kohn