Goslar. Gastredner Dr. Christian Frühwald, Oberkirchenrat und Personaldezernent im Gemeinsamen Kirchenamt der Föderation evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM), sprach sich am Freitag, 3. Juni, vor der Landessynode in Goslar gegen den Trend aus, die Kirche in Begriffen und Kategorisierungen des modernen Managements zu fassen.
Zwar herrschten in Zeiten angespannter Finanzlagen Sparzwänge in den Kirchen vor, doch seien die kirchlichen Ziele durchaus nicht finanzieller, sondern vielmehr inhaltlicher Natur. "Finanzen haben in der Kirche als Organisation eigenen Typs eine dienende Funktion, nicht die herrschende", stellte Frühwald in seinem Vortrag fest und warnte vor der zunehmenden Ökonomisierung, die zunehmend alle Lebensbereiche erfasse, darunter auch die Religion.
Herzstück kirchlicher Arbeit sei die religiöse Botschaft, die mit einer hochgradig loyalen Mitarbeiterschaft kompetent vertreten werde. Die kirchlichen Gebäude, an denen die Kirche reich sei, vermittelten als "umfriedete Räume" eine eigene Botschaft, wie es ähnlich auch für die kirchlichen Veranstaltungsorte gelte, an denen Gemeinschaft gelebt werde.
Auch der Begriff der Planung müsse sinngemäß in einem religiösen Kontext gesehen werden: "Planung versucht nichts anderes, als Risiken erkennbar und kalkulierbar zu machen. Sie ausschalten zu wollen, wäre nicht sehr evangelisch. Denn die einzige Sicherheit, die wir besitzen, ist die Zusage der befreienden Gnade Gottes." Dennoch sei Planung als Beschäftigung mit Strukturfragen unerlässlich, müsse aber auch in konkrete Umsetzung der beschlossenen Schritte münden. Diese kontrollierte Realisierung von Strukturveränderungen sei vor allem bei kleineren, überschaubaren Projekten gewährleistet. Frühwald empfahl, bei anstehenden Strukturveränderungen eine optimistische Grundhaltung. Es müsse ein Wechsel vom "protestantischen Pessimismus zur evangelischen Freude" erfolgen. ehl
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03.06.2005
Kategorie: Pressestelle