Braunschweig/Osaka (PM/epd). Landeskirche und Diakonie Braunschweig bitten um Spenden für die Erdbebenopfer in Japan. Die Gelder sollen dem Diakoniezentrum „Kibo no le" der japanischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Osaka zugute kommen. Das Diakoniezentrum kümmert sich unter anderem um Notunterkünfte sowie die Versorgung von Menschen, die aus Angst vor einer radioaktiven Verseuchung durch das havarierte Atomkraftwerk Fukushima in den Süden des Landes geflohen sind.
„Auch wenn die Lage zurzeit noch unübersichtlich ist, gehen wir davon aus, dass in den nächsten Wochen Notunterkünfte und Lebensmittel für entwurzelte oder geflüchtete Menschen benötigt werden", sagt Oberlandeskirchenrat Thomas Hofer, als Ökumenereferent zuständig für die internationalen Kontakte. Die Landeskirche Braunschweig pflegt seit mehr als vierzig Jahren eine Partnerschaft mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Japan. In der Vergangenheit waren immer wieder japanische Austauschpfarrer in der Landeskirche zu Gast. Auch der derzeitige Kirchenpräsident der japanischen Kirche, Pfarrer Sumiyaki Watanabe. Er war von 1982 bis 1986 in Wolfenbüttel tätig.
Der „Arbeitskreis Japan" der Landeskirche hat in einer aktuellen Sitzung die Lage in Japan beraten und empfiehlt die Spenden zugunsten des Diakoniezentrums. Dort könnten Menschen aufgenommen und versorgt werden, betont der Vorsitzende, Diakon Bodo Walther (Wolfenbüttel). Benötigt würden Decken, Hygieneartikel und Lebensmittel. Die Mitarbeitenden von Kibo no le wollen die Hilfsgüter vor Ort beschaffen und verteilen.
Nach Abschluss der Aufräumarbeiten ist darüber hinaus für zwei Kirchengemeinden im Katastrophengebiet von Sendai Hilfe bei der Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sowie die Einrichtung eines Mittagstisches geplant. Außerdem sollen die Gemeinden beim Wiederaufbau der zerstörten Häuser unterstützt werden.
Für Spenden stehen folgende Konten zur Verfügung:
Landeskirche Braunschweig: Kto 6505, BLZ 520 604 10, Kennwort: Erdbebenhilfe
Diakonie Braunschweig: Kto 1 500 050 156, BLZ 270 200 00, Kennwort: Erdbebenhilfe
Außerdem hat die Landeskirche entschieden, dass in allen Gottesdiensten am kommenden Sonntag, 20. März, Kollekten zugunsten der Erdbebenhilfe in Japan gesammelt werden.
In diesem Zusammenhang hat Landesbischof Weber seine Forderung nach dem Ausstieg aus der Kernenergie zum nächstmöglichen Zeitpunkt bekräftigt. Weber erinnert in einem Rundbrief an alle Pfarrerinnen und Pfarrer an ein Votum der Landessynode von September 2010. Das Kirchenparlament und die mit Fachleuten besetzte landeskirchliche Kammer für Umweltfragen hätten darin gegen die Nutzung der Kernenergie votiert.
Die ursprünglich von der Bundesregierung betriebene Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke sei kein verantwortlicher Beitrag zum Klimaschutz gewesen. Sie habe vielmehr den notwendigen Umbau der Energieversorgung behindert. Die Bilder aus Japan treffen nach den Worten Webers "ins Herz". Sie führten zu Fragen nach den Grenzen der Forschung und der Mitverantwortung für die Schöpfung. Der Landesbischof appellierte an die Gemeinden, nicht nachzulassen für "die geschlagenen Menschen in Japan" zu beten.
Fürbitte für Japan: Gebetstext der EKD
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