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26.02.2010 Kategorie: Pressestelle

Tag für verfolgte Christen

Landesbischof Weber fordert von der Politik intensive Hilfe für Flüchtlinge

Braunschweig/Wolfenbüttel. Landesbischof Weber hat die politisch Verantwortlichen in Hannover und Berlin aufgefordert, „intensiv und öffentlich vernehmbar" für verfolgte Menschen einzutreten. Der UN-Flüchtlingshochkommissar erwarte von Deutschland schon lange die Beteiligung am Flüchtlingsaufnahmeprogramm der Vereinten Nationen, heißt es in einem Schreiben an die Gemeinden der Landeskirche Braunschweig. Es sei zwar zu würdigen, dass Bund und Länder beschlossen hätten, 2500 Irakflüchtlinge aufzunehmen. Diese Regelung sei aber „ein Tropfen auf dem heißen Stein, wenn weiter nichts geschieht". In Niedersachsen seien mittlerweile 191 Flüchtlinge aufgenommen worden, so Weber.

Der Landesbischof dankte den Gemeinden, die sich für eine Begleitung der Flüchtlinge stark gemacht haben und rief sie dazu auf, am 28. Februar in den Gottesdiensten der verfolgten Christen im Irak zu gedenken. Seit den militärischen Operationen im Irak habe sich die Lage für Christinnen und Christen stark verschlechtert. Viele hätten Haus und Existenzgrundlage verloren und seien vor kriminellen und terroristischen Angriffen in die Nachbarländer Syrien und Jordanien geflohen.

„Die Zurückgeblieben", so der Landesbischof weiter, „leiden unter der instabilen Situation im Irak, auch und gerade als christliche Minderheit in einem muslimisch geprägten Land." Schätzungen zufolge habe sich dort in den letzten Jahren die Zahl von 1,2 Millionen Menschen christlichen Bekenntnisses halbiert.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den zweiten Sonntag in der Passionszeit (Reminiszere, dt. Gedenket) als „Tag für bedrängte und verfolgte Christen" ausgerufen. Er wird in diesem Jahr zum ersten Mal begangen. Länderschwerpunkt ist der Irak. Die evangelischen Kirchen pflegen gute Kontakte zu den traditionellen christlichen Glaubensgemeinschaften im Irak: der Chaldäischen Kirche, der Armenischen Kirche, der Syrisch-Orthodoxen Kirche, der Syrisch-Katholischen Kirche sowie der Altorientalischen Kirche des Ostens.

Materialien der EKD zum Tag der verfolgten Christen

 

Bedrängt und verfolgt: Christen im Irak.